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Der Kleinsthof (Buchbesprechung)

von Ulrike Meißner, erschienen in Ausgabe #12/2012
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Haben wir den Aufbau einer krisenfesten Gesellschaft zum Ziel, ist die entschiedene Hinwendung zu landwirtschaftlich-gärtnerischer Tätigkeit vieler Menschen nötig, davon ist Oswald Hitschfeld überzeugt.
Deshalb stellt der Diplom-Landwirt in seinem Büchlein »Der Kleinsthof« verschiedene Konzepte kleiner Hofanlagen aus dem 20. Jahrhundert vor. Erläutert werden der Gärtnerhof nach Max Karl Schwarz (siehe Seite 20), der Kleinsthof nach Heinrich Jebens und die Gartensiedlung nach Heinrich Frantzen.
Der Autor beschäftigt sich dabei auch mit der gesellschaftlichen Einordnung und der landwirtschaftlichen und ökologischen Bewertung solcher Hofstellen. Diskutiert wird zudem die Frage, wieviel Land für die Selbstversorgung einer Familie benötigt wird.
Oswald Hitschfeld beschreibt detailliert ein erstaunliches System zum Getreideanbau auf kleinster Fläche, welches ohne Maschinen auskommt und einen vergleichsweise hohen Ertrag liefern soll. Diese Methode des Getreideanbaus ist mir bislang noch nirgends begegnet und ich bin gespannt, sie auszuprobieren.
Das 44-Seiten-Büchlein gibt einen guten Überblick und reizt mich zum weiteren Recherchieren, um noch mehr zu erfahren.
Als Mangel empfinde ich die fehlende zeitliche Einordnung des Textes. Da der Autor laut Autoreninfo 1993 verstorben ist, hat er ihn wohl irgendwann vor jenem Jahr vollendet. Sehr gut hätte der Buchauflage von 2010 außerdem eine aktuelle Einordnung getan: Was ist aus den Konzepten und – nicht zuletzt – aus den danach wirtschaftenden Höfen geworden? Wie lassen sich die Konzepte und praktischen Erfahrungen in die heutige gesellschaftliche Situation einordnen? Abgesehen davon, hat vieles, was Oswald Hitschfeld in seinem Büchlein beschreibt, mit Sicherheit auch heute noch seinen Wert.


Der Kleinsthof
Ein sicherer Weg aus der Krise.
Oswald Hitschfeld
OLV, 2010, 44 Seiten
ISBN 978-3922201168
8,90 Euro

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