Über das Glück, …
Wie geht eine Gemeinschaft mit ihren »Diensthabenden« um? Susanne Becker war im Ökodorf Sieben Linden für den wechselnden Putzdienst verantwortlich und berichtet aus ihren Erfahrungen.
achhaltigkeit und Corporate Social Responsibility sind in der Wirtschaft fast schon zu Modedisziplinen geworden. Die aktuelle Wirtschafts- und Finanzkrise zeigt jedoch auch, dass es vielen dieser Bemühungen noch an wirklicher Fundierung fehlt. Wenn gut gemein- ten Ökofonds faule Kredite und übermäßige Boni zur Seite stehen, wenn Discounter immer mehr Bio-Ware ins Sortiment nehmen, aber zugleich die Preise der Erzeuger drücken, wird augenscheinlich, dass der Ego- Kapitalismus noch erheblichen Reformbedarf hat.
Dass es auch anders geht, illustriert das im info3 Verlag erschienene Buch »Kapital = Geist«, das die Geschäftsmodelle und Visionen anthroposophischer Unternehmen unter die Lupe nimmt. Neben bekannten Größen wie die dm Drogeriemarkt-Kette, Alnatura, hessnatur und die GLS Bank porträtiert der reich illustrierte Band auch kleinere Akteure des anthroposo- phischen Unternehmertums, z. B. den Reinigungsmit- telhersteller Sonett, den Saftanbieter Voelkel oder den Farbproduzenten Stockmar, und ermöglicht Einblicke hinter die Kulissen. Unabhängig von ihrer Branche oder Größe eint diese Pioniere ein gemeinsamer Geist, näm- lich das Bewusstsein, dass Wirtschaft keinem Selbst- zweck folgen, sondern dem Menschen dienen sollte.
Von der breiten Öffentlichkeit oft unbeachtet, ist es diesen Vorreitern gelungen, teils in bereits jahrzehn- telanger Kontinuität neue Modelle des Wirtschaftens zu entwickeln, die nicht nur unternehmerische Unab- hängigkeit vom Raubtier-Kapitalismus ermöglichen, sondern auch werthaltige Produkte am Markt etabliert haben, die dem Leben dienen oder die schöpferische Entwicklung des Menschen fördern.
Das Buch stellt neue Eigentumsformen vor, die
es ermöglichen, dass ein Unternehmen »sich selbst« gehört, was besonders in Hinblick auf die Gemeingüter- Debatte eine spannende Praxis zum Vorschein treten lässt. Es zeigt, wie sich eine intensive Mitarbeiterbetei- ligung durch sich selbst regulierende »Führungsmo- delle« realisieren lässt, und verdeutlicht, dass Produkte tatsächlich nachhaltig sein können, wenn die gesamten Herstellungsprozesse einer entsprechenden Philoso- phie folgen. Ein Inspirationsbuch im besten Sinn, das viele praktische Anregungen vermittelt, wie sich Wirt- schaft gestalten lässt – konstruktiv und ohne falsche Kompromisse.
Geist = Kapital.
Pioniere der Nachhaltigkeit Jens Heisterkamp (Hrsg.) info3 Verlag, 2009,
176 Seiten
ISBN 978-392439142
24,00 Euro
Wie geht eine Gemeinschaft mit ihren »Diensthabenden« um? Susanne Becker war im Ökodorf Sieben Linden für den wechselnden Putzdienst verantwortlich und berichtet aus ihren Erfahrungen.
Weltweit gibt es zahlreiche Bewegungen indigener Völker, die darum kämpfen, von dem Land, das ihre Vorfahren jahrhundertelang ernährt hat, auch heute leben zu dürfen. Stellvertretend stellen wir hier die Nari-Samaj-Bewegung aus dem indischen Bundesstaat Orissa vor, in der rund 260 000 Frauen engagiert sind.
Der Straftatbestand des Mundraubs – das Entwenden von Nahrungsmitteln zum eigenen Verzehr – wurde 1975 abgeschafft. Fünf junge Berliner haben dem seltsamen Begriffneue Bedeutung verliehen. Für ihre Internetseite www.mundraub.org erhielten sie einen der jährlich vom Rat für nachhaltige Entwicklung vergebenen Preise.