Gemeinsam mehr erreichen
Je mehr die gewinnorientierte Wirtschaftsweise an Legitimation verliert, desto stärker rücken Genossenschaften ins öffentliche Bewusstsein.
Wirtschaft in Oya? Und dann geht es in vielen Artikeln gar nicht ums Geld?
Ja, ganz bewusst, denn die Oya-Redaktion hat als Schwerpunkt »Solidarische Ökonomie« gewählt. Das heißt im Idealfall: Menschen suchen auf Grundlage freiwilliger Kooperation, Selbstorganisation und gegenseitiger Hilfe nach Wegen, die Grundlagen für ein gutes Leben zu schaffen und die Welt durch ihre gemeinsame schöpferische Arbeit zu »verschönern«. Anstelle von Profit stehen Bedürfnisse im Vordergrund. Geld kann eine Rolle spielen, ist aber nie Zweck der Übung. In der Praxis meint Solidarische Ökonomie ein weites Feld zwischen genossenschaftlich organisierten Betrieben, fairem Handel, Tauschringen oder Wohnprojekten, und selbstverständlich gehört dazu auch das Füreinandersorgen, sei es in der Familie, in einer Gemeinschaft oder Nachbarschaft – eine oft ausgeklammerte, »unsichtbare« Sphäre der Ökonomie.
All das sind Bereiche, die wenig glitzern und kaum Medienaufmerksamkeit erzielen. Zu Unrecht, finden die Oya-Macherinnen und -Macher, die in zum Teil jahrzehntelanger Praxis Erfahrung mit alternativen Wirtschaftsmodellen gesammelt haben.
Die Grafik zeigt Impulse Solidarischer Ökonomie im Spektrum positiver Entwicklungen und Diskussionen, die auf eine soziale, ökologische Wirtschaft zielen. Sie strebt keineswegs Vollständigkeit an, sondern ist nur eine von vielen möglichen Sichten auf den umfangreichen Organismus »Ökonomie«. Dieser wird davon bestimmt, was wir heute »Markt« nennen, aber auch von der »Arbeit am Leben« im persönlichen Umfeld, vom Ehrenamt oder von einem auf Gemeingütern basierenden Wirtschaften. Staatliche Organisation und die globalen Verhältnisse sind weitere Steuerungsfaktoren.
Nutzen Sie die Grafik als Landkarte, um die vielen, oft kleinen, aber um so bemerkenswerteren Projekte, die wir in dieser Ausgabe vorstellen, einzuordnen. Die Bereiche ohne Seitenzahlen sind dabei nicht weniger wichtig, hätten jedoch den Umfang dieses Hefts bei weitem gesprengt.
Je mehr die gewinnorientierte Wirtschaftsweise an Legitimation verliert, desto stärker rücken Genossenschaften ins öffentliche Bewusstsein.

Viel ist zu hören und zu lesen über den hoffnungsvollen Boom, den die noch junge Energiewende-Bewegung zur Zeit in manchen Weltgegenden erfährt. Seitdem sich der irische Lehrer und Permakulturist Rob Hopkins in der südenglischen Kleinstadt Totnes mit seinen Schülern

Fasziniert war ich, als ich vor zehn Jahren erstmals erfuhr, dass traditionell lebende Völker in aller Welt Pflanzenrezepturen kennen bzw. kannten, mit denen sie zuverlässige Empfängnisverhütung betrieben. Angeblich gab es sogar Pflanzen, mit deren Hilfe Männer die