Leben wie die ersten Christen?
Was ist von religiösen Gemeinschaften zu halten? Wie frei, wie dogmatisch sind sie? Darf man generalisieren? Sabrina Gundert schildert Eindrücke aus einer intentionalen Glaubens-Gemeinschaft.
Lange hat Sabine Mehne ihre Geschichte einer Nahtoderfahrung mit sich herumgetragen. Eine schwere Krebserkrankung, Chemotherapien und Operationen bringen sie 1996 an den Rand dessen, was ein Mensch ertragen kann. In dieser leidvollen Zeit erlebt sie an der Schwelle zum Tod etwas Wunderbares: das Eintauchen in ein Licht ohne Schatten.
Nach der langsamen Genesung und der Rückkehr in die Familie, zu einem liebenden Ehemann und drei Kindern, wird sie immer wieder von der Sehnsucht nach diesem Licht eingeholt. Sie will verstehen, was mit ihr passiert ist, und beginnt ein eigenes Studium; sie nennt es ihre »Bettuniversität«. In alten philosophischen Werken wie den »Upanischaden« findet sie Beschreibungen von Phänomenen, die an das erinnern, was sie am Rand zum Tod erlebt hat. Und sie fi ndet nicht nur Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, sondern auch Wissenschaftler, die sich mit dem Phänomen der Nahtoderfahrung auseinandersetzen. Gemeinsam mit diesen gründet sie im Jahr 2004 das »Netzwerk Nahtoderfahrung«.
(www.netzwerk-nahtoderfahrung.org) Das Netzwerk organisiert Konferenzen zum Thema und verö entlicht jährliche Tagungssammelbände mit interdisziplinären Beiträgen zu Schwerpunktthemen, die auch in akademischen Kreisen zunehmend Beachtung fi nden. Für Sabine Mehne wird diese Arbeit zum Lebensthema: Sie will das Phänomen der Nahtoderfahrung aus der Nische des Verrückten befreien und das Ringen um Worte und Erklärungen der damit »Beschenkten« – wie der Kardiologe und Nahtodforscher Pim van Lommel es ausdrückt – unterstützen.
Sie selbst weiß am besten, dass der direkte Austausch mit anderen Nahtoderfahrenen Betro enen die Möglichkeit gibt, das Erlebte nicht nur zu verarbeiten, sondern als ureigene Kraftquelle zu begreifen. Sie stellt sich ihrer eigenen Biografi e eines Nachkriegskinds mit Vätern und Onkeln, die als Soldaten tiefe Traumata erlitten haben und diese unbewusst an die nachfolgende Generation weitergaben. Den damit verbundenen Schmerz kann sie endlich loslassen und erkennen: »Mitfühlen heißt nicht Mitleiden. Ich habe gelitten und mich selbst geschwächt.« Die Begegnung mit dem »Licht ohne Schatten« ist für die Autorin eine zutiefst spirituelle Erfahrung, ein Eintauchen in die Transzendenz, eine Verbindung zur Quelle menschlichen Seins.
Sabine Mehne hat die Angst vor dem Tod verloren und eine unbändige Lust auf das volle Leben bekommen. Ein authentisches und lehrreiches Buch!
Licht ohne Schatten
Leben mit einer Nahtoderfahrung.
Sabine Mehne
Patmos Verlag, 2013
224 Seiten
ISBN 978-3843601627
19,99 Euro
Was ist von religiösen Gemeinschaften zu halten? Wie frei, wie dogmatisch sind sie? Darf man generalisieren? Sabrina Gundert schildert Eindrücke aus einer intentionalen Glaubens-Gemeinschaft.
Von wegen »endlich leben« – per Brief bittet Albert Vinzens einen verstorbenen Freund um Beistand.
Wir können nichts mit Gewissheit über den Tod sagen, weil es keinen »kompetenten Toten« gibt, den wir befragen könnten …Solange kein Toter zurückgekommen ist, weiß man nichts über den Tod. Man weiß, dass man nichts weiß, außer dass