Titelthema

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Ist Oya unverzichtbar? So lautete der Kern der »Gretchenfragen«, denen wir uns als Verantwortliche für die Herstellung des Hefts gestellt haben. Aus den vielen, langen Antworten hier eine gekürzte Auswahl.von Der Schwarm, erschienen in Ausgabe #41/2016
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Mir scheint, niemand anderer kann gegenwärtig einen Medien-Raum zur Verfügung stellen, in dem ohne Ablenkung und Angst eine bestimmte Fährte  verfolgt werden kann. Wir suchen doch der Nase nach nichts anderes als Keime oder Quellen einer Art, in der Welt zu sein, die nicht auf den ganzen Komplex von »macht euch die Erde untertan«  abzielt, sondern auf Dankbarkeit, Demut, Zuhören. Dass uns wirklich nur dieses und nichts anderes interessiert, ist für mich die Radikalität* im Sinn von »wurzeltief« (lateinisch radix bedeutet »Wurzel«),  die Oya ausmacht. Manchmal verwenden wir Vokabeln wie »neues Paradigma«* oder »außerhalb der Megamaschine«*, um auszudrücken, auf welcher Fährte wir sind, aber das sind relativ grobe Wort-Container. Wenn wir sagen möchten, worum es wirklich-wirklich geht, fängt dieses Stottern im Nicht-Wissen an.
Relevant wird etwas für Oya dann, wenn Menschen irgendwo in der Welt trotz aller Verwicklungen mit der problematischen Gegenwart ganz nah an dieser »Fährte« dranbleiben. Dann kommt es auch nicht darauf an, dass bei einem Projekt auf der materiellen Ebene Kompromisse gemacht werden müssen – es geht dann um seine innere Leuchtkraft im Sinn der Radikalität, die ich erklärt habe. Sich auf dieses Leuchten zu eichen, es zu finden und ihm eine Sprache zu geben, scheint mir das zu sein, worum es geht. 
Ich frage mich, ob wir mit diesem Ansatz so etwas wie eine »Traditionslinie« aufbauen können. Was geschieht mit dem Gründungsimpuls von Oya, wenn wir weitere Menschen einbeziehen, Oya mehr als Allmende gestalten wollen?  Welche Halte­kraft ist dafür notwendig, bzw. wer oder was hält hier was oder wen? Welcher Öffnungsimpuls ist notwendig? Um die Selbstausbeutung zu beenden, die heute mit der Herstellung von Oya verbunden ist, sind wir herausgefordert, die Runde der Verantwortlichen zu vergrößern – Schritt für Schritt, in aller Ruhe, ohne dass uns die roten Fäden entgleiten und wir die »Fährte« verlieren. Schließlich sind Traditionen die Basis von Allmenden*. •


Beim Hinspüren zu Oya merke ich deutlich, dass es mich nicht interessieren würde, die Routine, die sich in den vergangenen zwei, drei Jahren eingeschlichen hat, fortzuschreiben. Damit ich Oya in den kommenden Jahren intensiv mit meiner Lebensenergie nähren kann, müssten Zeit, Raum und Ermöglichung gegeben sein. Was Oya für mich so wertvoll macht – oder machen würde –, dass ich ihr meine Lebenszeit ohne den Hauch eines unguten Gefühls schenken kann, sind: Wirksamkeit, Entkoppelung vom Markt- und Warenparadigma, Potenzialität – und kein Schmu.
Unter »Schmu« (pseudo-schmückender Tand) fallen für mich viele der gegenwärtigen Anzeigen und überhaupt das Konzept »Werbeanzeige« (­wobei da sicherlich stimmige Vernetzungsimpulse dabei sind, die sich in einer Oya ohne Anzeigen oder mit deutlich weniger Anzeigen auch anders umsetzen ließen), die meisten Werbebeilagen, der Produktekasten, das Krims-Krams-Erscheinungsbild der Nachrichtenseiten, die unruhige, magazinige ­Gesamterscheinung, die vielen verschiedenen Illustrationsstile, die vielen ­relativ kleinen, oft mittelmäßigen Fotos.
Schönheit, Tiefe und Radikalität – diese Qualitäten soll Oya beibehalten, noch kompromissloser entwickeln und dabei inhaltlich und gestalterisch stärker in Richtung eines Gesamtkunstwerks gehen. •


Sollte es keine Oya mehr geben, bloß weil allein die ­Megamaschine* bedrucktes Papier ausspuckt? Das wäre ganz furchtbar konsequent. Es ist Irrsinn, aber Teile der Megamaschine bringen die Post-Kollaps-Gesellschaft auf den Weg. Neulich, als ich nach einem Degrowth*-Treffen im Zug saß und einen Schluck Wasser trank, sagte ein älterer Herr zu mir: »Na, Sie genießen das aber, was?« Das war so ein vollkommener Moment, ich war glücklich über den Tag, und offenbar war das für meinen Sitznachbarn sichtbar.
Ich bin im Wesentlichen durch Oya auf dem Weg, auf dem ich heute bin. Oya gibt mir ein Dach, das Gefühl eines Ganzen. Ich meine es ernst mit dem Post-Kollaps-Lernen und weiß, es ist durchtränkt mit dem Öl der Megamaschine.
Dieser Lernprozess, das ist das Unverzichtbare, das Oya für mich ausmacht.
Wer fasst in Zukunft das Neue in Worte? Wer schafft Austausch und Vernetzung unter den Ungleichgesinnten? •


Ich empfinde Oya, die Netzwerkerei und all die Menschen, die damit verbunden sind, als einen großen Reichtum und Gewinn, der vielleicht nicht völlig unverzichtbar ist – wer oder was ist das schon –, aber für mein Empfinden wäre es doch sehr schade, wenn das nicht weiterhin lebendig bliebe.
Das Wesentliche, das Oya in meinen Augen immer hatte, ist in den letzten ein, zwei Jahren vielleicht zum Teil etwas blass geworden und wurde mit der Ausgabe 40 plötzlich wieder ganz lebendig. Ich freue mich, dass wir seitdem so intensiv der Frage nachgehen, was das Wesentliche für die kommende Zeit sein wird.
Wird Oya unserer Unterzeile »­anders denken. anders leben« gerecht? Nicht durchgängig, aber immer wieder – und genau das empfinde ich auch als sehr ehrlich. Mich hat Oya zu vielen Gedanken inspiriert, die in den letzten Jahren meine Perspektive auf die Welt und das Leben doch grund­legend verändert haben. Zudem ist es wohl maßgeblich durch Oya dazu gekommen, dass ich heute in Klein Jasedow lebe. Wenn wir »anders ­leben« in die Praxis umsetzen wollen, scheint es mir konsequent, das Projekt »Allmendhof« aufzubauen – in einer Weise, in der es Oya nicht in die Quere kommt und umgekehrt, sondern so, dass sich womöglich Synergien ergeben: eine Art der Landwirtschaft und eine Zeitschrift, die sich nicht im marktwirtschaftlichen Sinn »rechnen« müssen, sondern aus einem ­tiefen inneren Anliegen heraus getragen werden. •


Meine eigene Weltsicht wurde von Oya und ihrem Vorgängermagazin »KursKontakte« stark geprägt, aber ich weiß nicht, wann ich darin zuletzt für mich etwas wirklich revolutionär Neues entdeckt habe. Was ich nach wie vor schön finde: die Zeitschrift als einen Experimentalraum für gutes Leben. Über viele Ausgaben und Jahre hinweg haben wir bislang diesen Raum entwickelt. Inzwischen haben wir vieles gefunden, von dem wir erkennen, dass es gutes Leben ermöglicht: Prinzipien wie Allmende*, Gabe*, Lebendigkeit*, Freiheit und Verbundenheit, Spielen statt Funktionierenmüssen, Pflegnutzen*, Gemeinstimmigkeit* etc. Sind wir jetzt fertig mit der Suche? Gibt es noch offene Fragen, die uns wirklich, wirklich inter­essieren? Nur in diesem Fall werden wir die Energie aufbringen, die Zeitschrift weiterzuführen. Wir haben ja schon festgestellt, dass keiner von uns sonderlich Lust hat, sich ständig zu wiederholen – auch wenn das für die Leserschaft völlig in Ordnung wäre. •


Oya kam ins Leben, auch in meines, und ich wusste, hier geschieht etwas Entscheidendes – und ich kann dazu beitragen. Es ist das gleiche Wissen, das mich im jetzigen Prozess trägt. Damals, bei der Gründung, freute sich mein Herz darüber, dass ich viel lernen würde über das »eigentliche«, enkeltaugliche Leben. Dabei ging obendrein ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung: eine Zeitschrift mitzugestalten. Eine Art Grundeinkommen sollte das Paradies komplettieren, aber bisher hat das leider noch nicht geklappt.
Oya fordert mich heraus. Sie lässt mich dranbleiben. So ist sie ­gegenwärtig für mich unverzichtbar, weil sie einen Prozess durchläuft, der mein und unser derzeitiges Leben so überdeutlich spiegelt und nicht nur für Oya, sondern insgesamt für das Leben relevante Fragen aufwirft. Was wollen wir wirklich-wirklich tun beziehungsweise sein, und wohin soll es wirklich-­wirklich gehen? •


Es ist immer wieder gut, sich die harten Kollaps-Fakten vor Augen zu führen. Das haben wir bisher getan, und das sollten wir auch weiterhin immer wieder als Übung, dem Schrecklichen ins Auge zu blicken, tun. Oft ist es gut, bis in die Knochen hinein zu erschrecken – das ist etwas anderes, als Angst zu haben! Ein Schreck bringt einen spontan dazu, das zu tun, was dran ist: das Naheliegende. 
Etwas erschreckt den Vogelschwarm, und er fliegt synchron auf.
Ich bin oft bei diesem Bild und frage mich, was das für uns konkret bedeutet. •


Nur eine ungefähre Antwort: Alles ist verzichtbar. Wenn wir nicht leben wie die Gräser, die Asseln, Schnecken, Adler, Eichen, Nacktmulle, Termiten, Flöhe, Milben, Wale – wenn wir nicht leben wie alles andere, was in dieser Erde lebt, werden wir nicht nur das ­Wenige fortpflanzen, was dem Menschen zum Heil gereicht, sondern wir werden auch das Viele fortpflanzen, was ihm und allem anderen Leben zum Unheil wird.
Wie aber lebt man als Mensch so wie die Bakterien, Amseln, Marder, Buchen, Unken und Hirsche? – Einverstanden mit dem Vergehen! Einverstanden damit, dass die Kontur des Lebens aus Sterben gezeichnet ist. Keines unserer Rituale, unserer Gesetze … (Erfinde Weiteres!) verhindert, dass wir sterben, und selbst die längste Erinnerung an unsere Vorfahren ist nur ein paar Tausend Jahre alt. Was ist das schon, angesichts von zum Beispiel einer ­Billion Galaxien … (Erfinde Weiteres!)?
Nicht einmal füreinander sorgen wir Menschen auf beste Weise. Prägende Erfahrungen und Verletzungen, die im Tierreich für die Etablierung von Ordnung sorgen, führen bei uns dazu, dass wir nur eingeschränkt zum Glück unserer Mitmenschen beitragen.  All unsere korrigierende Kommunikation erscheint nur deshalb als nötig, weil wir Erniedrigung, Ausbeutung, Verletzung, Verkrümmung und Verstümmelung innen und außen epigenetisch* als »Kultur«merkmale andauernd fortsetzen. Der »wahre« Mensch, der mit jenen von der Tierwelt ererbten Stammhirnprogrammen die Mitwelt nährend umginge: Er existiert nicht.
»Ja, und darüber müsst ihr schreiben, daran müssen wir immer wieder erinnert werden«, und so weiter: Warum nicht selbst denken? Bin denn ich selbst als Oya-Schreiber tatsächlich nur durch Lesen dessen, was andere – ohne den meinen ähnliche Bedenken – für unverzichtbar mitteilenswert empfunden haben, zu solchen Gedanken gelangt? Oder war es das Glück großväterlicher Unterweisung in »mehr-als-menschlicher* Wirklichkeit«, die mein Wahrnehmen, Denken und Handeln dahin gelenkt hat, wo ich heute bin? Dann wäre es mündliche Tradition gewesen. Auch Erzdenker vor 2500 Jahren sind nicht durch Bücher, Zeitschriften und Wikipedia-Einträge zu ihren Erkenntnissen gelangt. Sie sprechen von Überlieferungen noch älterer Erkenner – nicht ausgeschlossen, dass ich von irgendeinem Reisenden durch Erzählung auch heute noch von einem chinesischen Weisen erfahren könnte, der meine Gedanken schon vor Jahrtausenden vorvollzogen hat.
Ist das so, was für ein eitles Unterfangen ist dann Oya und mit ihr alles andere, das über die bescheidene Erhaltung des eigenen und nachbarschaftlichen Lebens hinausgeht? Würde mich das tägliche Kümmern um das nur Lebensnotwendige davon abhalten, derweil meine Kommunikation mit dem anderen Leben fortzuführen, ohne dafür eine einzige unnötige »Ressource« anderem Leben wegzunehmen? Würde es mich davon abhalten, durch Begegnung von anderen Gedanken zu erfahren – die ja auch als »Zeitgeist« vorhanden sind, so dass ich sie nur zu pflücken ­brauche wie den reifen Apfel, der mir wie von selbst in die nach ihm greifende Hand fällt?
»Ihr müsst Oya unbedingt weitermachen, sie ist unverzichtbar!« – Wer selbst denkt, braucht Oya nicht. Es genügt, dass wir das einmal sagen und es dann selbst weiter tun – denken. Punkt.
Angesichts der Vergänglichkeit gibt es nichts, was wichtig wäre, außer dessen eingedenk zu sein. – Furchtbare Einsicht: Wenn es keine Rolle spielt, ob es Oya gibt oder nicht, dann kann es sie eben auch geben! – Ist es möglich, das Nötige geschehen zu ­lassen, ohne etwas zu tun? Durch Nicht-Handeln zu handeln? Wissen durch Nicht-Wissen zu kultivieren? 
Der Glaube an die Unvergänglichkeit des Menschen ist die Wurzel des Übels. Was nicht vergeht, ist das ­Seiende, die Welt, »­alles, was der Fall ist« (Ludwig Wittgenstein, ›Tractatus logico-philosophicus‹, Satz 1),  und das sind nicht die Dinge!
Müsste nicht jeder, der Oya einmal gelesen hat, aufstehen und sich ans Werk machen, ohne zu wissen und zu handeln das Richtige tun? Müssten wir nicht geradezu dazu auffordern, Oya nicht zu abonnieren, Oya nicht zur Regel zu machen, zur Gewohnheit? Und müssten wir nicht im Licht dieser paradoxen Erkenntnisse Oya produzieren, indem wir Oya nicht produ­zieren? 
Ich will nicht darüber reden, wie gut oder schlecht mir mein Leben in diesem Licht gelingt. Es ist auf seine Art ein verzweifeltes (ich könnte auch sagen: glück­liches) Leben, das meistens weiß, was gut und richtig wäre, aber zugleich sieht, was mein eigener Ausstieg aus dem, was dieses gute und richtige Leben verhindert, für meine Nächsten bedeuten würde. Dazu trägt auch die Frage bei, wie ich mein Leben anstellen sollte, wenn ich der Einzige bliebe und niemand anderer sich mit mir auf den Weg machte. Es wäre ja ein Weg in pfadloses Land, und er wäre zu gehen, ohne eine Spur zu hinterlassen.
Was hindert mich daran, dieses gute Leben – ohne Haben, ohne Wissen, ohne Handeln – zu führen, jetzt, sofort, ohne Blick zurück? Genau so wie die Esche, der Hahnenfuß, die Elster, der Laufkäfer, das Silberfischchen, das Geißeltierchen, das ich gerade verschlucke? Was lässt mir den Schmetterling schöner erscheinen als die Raupe, die Biene schöner als die Made? Ist es das Menschsein selbst, das mich daran hindert? Sind wir eine zwar »mothering«* 9, aber gerade deswegen zum Loslassen unfähige Spezies, die alles Gutmeinen stets mit fürsorglicher Belagerung und Vergewohl­tätigung verwechselt? Hindert mich die Verzweiflung darüber, auf den irrigen Vorwurf, mein Denken entblöße einen radikalen – unmenschlichen, empathielosen – Egoismus, nur sprachlos reagieren zu können, daran, zu tun, was im Sinn des Lebensganzen richtig wäre: Mich widerspruchslos in das Sein und Nicht-Sein einzufügen …? Und so fort, seitenlang weiter dasselbe verzichtbare Lamentieren …
Besser ist es, zu schweigen und ­schauend sich der Welt anzuwesen. •

Der Tractatus – auch etwas Geschriebenes, wenn auch das einzige aus Wittgensteins Hand zu Lebzeiten Veröffentlichte, und auch das sagt bloß, was schon andere vor ihm gesagt haben, nur nicht mit seinen Worten. Bedarf es noch eigener Worte, wenn sie nur wiederholen, was schon gesagt wurde? Warum genügt nicht eine Margerite, um zu manifestieren, dass so etwas wie eine Margerite möglich ist? Weshalb gibt es sie tausendfach, billionenfach in den Wiesen der gemäßigten Breiten? Ist jede von ihnen verzichtbar – außer der ­ersten und einen ihrer Art? Oder ist etwas anderes das Unverzichtbare? Etwas, das sich in jeder einzelnen Margerite vollständig und vollkommen ausdrückt: das unendlich vielfache, sich bis zum Vergehen im kosmischen Wandel unerschütterlich fortpflanzende Leben, dem es egal ist, wieviele Individuen durch den ewigen Kompost hindurchwandern?  All das könnte Oya zur Margerite werden lassen. – Doch will das jemand hören, immer dasselbe alle zwei Monate in neuer Abwandlung serviert bekommen?


Als Schreibende sehe ich uns weniger als neutrale Berichterstatter, denn als aktive Mitgestalter, die den Mut haben, sich mit all ihren Sorgen, Zweifeln und Widersprüchen zu zeigen. Durch diese emotionale Verbindung mit dem, was wir tun, entstehen Resonanz und Berührung mit der Leserschaft. Menschen fühlen sich ermutigt, selbst etwas zu unternehmen, statt sich von Texten nur unterhalten zu lassen. Kann sich Oya zu einem Experimentierfeld für eine Lebenspraxis außerhalb der Logik der Megamaschine entwickeln? Wir können über Erfolge und Misserfolge berichten, Expertise aus vorherigen Versuchen weitergeben und zu gemeinsamen Praxis-­Erlebnissen einladen. Dadurch könnte sich auch die Arbeit mehr und mehr dezentralisieren.  •


Wenn uns Oya davon abhält, »nach Hause zu gehen und uns um die Bienen zu kümmern«, ist sie unsinnig beziehungsweise wider­spricht sich selbst. Wenn sie diesen Prozess aber begleiten und vielleicht sogar fördern kann, indem sie Menschen zu uns bringt, von denen wir lernen, und indem wir unsere Lernprozesse anderen zugänglich machen, ist es gut. •


Was kann Oya zukünftig sagen, um ihrer Widmung, zu ­einer Post-Kollaps-Gesellschaft des guten Lebens beitragen zu wollen, voll und ganz zu folgen? Werdet suffizient, werdet subsistent*, werdet regional, werdet eingeboren! 9 Macht die Augen auf und nehmt wahr, was ist! Lasst euch nicht von Ideologien, abstrakten Fernzielen und wechselnden Moden ablenken! Tut das Naheliegende!  Übt euch in Demut! Denkt in großen Bögen! Dekolonisiert euer Denken und Leben!
Das ist es, was wir gerade versuchen, weil wir es als unsere Aufgabe und als wichtigste Herausforderung der Zeit erkannt haben. Wollt ihr dasselbe tun? Oya wird schon bald das Produkt-Paradigma* verlassen haben. Das wird nicht ohne Unterstützung durch viele mittragende Schultern gegangen sein. Werdet ihr mit dabei gewesen sein? •

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