Zwei Filmemacher gehen auf Tour, um den gesellschaftlichen Wandel in Echtzeit zu dokumentieren.
Stefan Marks und Sebastian Rost haben 2014 die Berliner Projektplattform »Filming for Change« gegründet und sich seither dem Wandel in Richtung einer enkeltauglichen Welt filmisch gewidmet. Sie führten über 100 Interviews, veranstalteten Wandel-Festivals und Filmworkshops für Jugendliche und Erwachsene. Die Vernetzungen, die durch ihre Filme entstehen, sollen Beiträge zum Gesinnungswandel einer kritischen Masse sein. Die bisher entstandenen Filmdokumentationen und viele Porträts können auf Stefans und Sebastians Website angesehen werden. Nun gehen die beiden auf eine ausgedehnte Tour zu einzelnen Akteuren, Gemeinschaften und Projekten, um »den Wandel in Echtzeit zu dokumentieren«. Sebastian Rost wohnte selbst vier Jahre lang in der Gemeinschaft Schloss Tempelhof und arbeitete als Lernbegleiter an der dortigen freien Schule. Vor einem Jahr hatte er die Vision, »hundert Tage lang täglich einen Film über Veränderung zu drehen, ein Video-Tagebuch über den Wandel, den wir Tag für Tag um uns herum beobachten können, sowie über den eigenen Wandel, den ich während des Zeitraums der Reise erleben würde«. So entstand die Idee für das Projekt, das die beiden nun »Change Daily« nennen, »Wandle dich täglich«. Aus den ursprünglich geplanten einhundert Tagen und Filmen sind nach einer intensiven Phase der Vorbereitung nunmehr 45 Tage und Filme geworden. Stefan und Sebastian erzählen über ihr Projekt: »Mit unserer Kampagne ›Change Daily‹ versuchen wir, mehr Reichweite zu generieren und möglichst vielen Menschen inspirierende Beispiele zugänglich zu machen. Ab dem 1. Mai wollen wir unterwegs sein und unsere Zuschauerinnen und Zuschauer jeden Tag mit einem ein- bis zweiminütigen Film beglücken. Dieses Video-Tagebuch wird Ausschnitte von unseren Begegnungen und Erfahrungen und auch unser eigenes Lernen beinhalten. Als Startschuss wollen wir gemeinsam mit Harald Welzer und seiner gastgebenden Stiftung Futurzwei einen runden Tisch veranstalten. Dann werden wir unsere E-Falträder packen und uns mit Bus und Bahn auf den Weg machen: zu Orten wie dem Hambacher Forst, zu Organisationen wie Greenpeace und BUND, zu Musikern wie den Biermösl Blosn, zu Festivals wie ›re:publica‹, ›New Heritage‹ und dem Berliner ›Karneval der Kulturen‹, zu Gemeinschaften wie Tempelhof oder Zegg und vielen weiteren Initiativen ohne große Namen. Ein guter Teil der Tour ist schon geplant – und trotzdem ist viel Raum für spontane Bekanntschaften. Wir wollen auch dem Zuschauer die Möglichkeit geben, uns in den sozialen Netzwerken zu folgen und uns auf interessante Projekte und Menschen aufmerksam zu machen. « Nach ihrer Reise wollen Sebastian Rost und Stefan Marks das entstandene Material zudem zu einem längeren »Roadmovie« verarbeiten. Sie hoffen, dass ihre entstehenden Filme »von vielen Menschen gesehen werden und Mut machen, sich selbst auch auf den Weg in eine neue Welt zu begeben, in der Utopien Wirklichkeit werden dürfen«.