Beobachte und handle!
Blinder Aktivismus – den sollte es in der Permakultur eigentlich nicht geben. Das oberste Gestaltungsprinzip setzt die erschöpfende Naturbeobachtung bzw. ausführliche Untersuchung der Gegebenheiten vor die Umsetzung von Plänen.
Ob man sich von Natur umgeben oder inmitten von ihr empfindet, ist ein gravierender Unterschied. Ist uns Menschen die Natur (zuweilen) ein Gegenüber, oder erleben wir uns als Teil einer umfassenden und zugleich differenzierten Lebewesenwelt? Soviel ist klar: Über so etwas denkt unsere Gesellschaft beklagenswert wenig nach. Wenn es nach Richard Louv, dem Autor des Buchs »Das Prinzip Natur«, gehen würde, müssten darum viele, viele Gelegenheiten geschaffen und aufgesucht werden, die uns Menschen wieder fühlen lassen, was die Natur an Wunderbarem für uns bereithält.
Solche Feststellungen sind keineswegs Ausdruck von Schwärmerei, sondern werden mit zahllosen Fakten belegt, die einen erstaunen lassen: Im Krankenhaus kann man schneller genesen oder Schmerzen besser ertragen, wenn man in die Natur blicken kann. Gedächtnisfähigkeit und Intelligenz nehmen durch Spaziergänge signifikant zu. Erkrankten werden von innovativen Ärzten Naturrezepte ausgestellt, die regelmäßige Wanderungen verordnen.
Eine von vielen Beschreibungen, die besonders begeistern, handelt vom Adirondacks Park im Norden des US-Bundesstaats New York, in dem auf der größten geschützten Fläche der gesamten USA Land in ein urwaldliches Paradies für alle Lebewesen zurückverwandelt werden konnte, ohne die dort lebenden und wirtschaftenden Menschen zu verbannen. Diese Bioregion ist ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, dass Mensch und Natur zusammenleben können, ohne das natürliche Gleichgewicht zu gefährden.
Die Bandbreite der vorgestellten Ideen, Projekte und Optionen reicht weit. Vieles vom Beschriebenen lässt sich sofort und einfach im beruflichen oder privaten Alltag umsetzen. Dabei verfolgt der Autor ein einfaches Prinzip der Ausgeglichenheit: In dem gleichen Maß, wie wir Hightech in unserem Leben nutzen, sollten wir Kontakt zur Natur haben. Das Buch ist kein einfaches Plädoyer für mehr Natur oder Wildnis, sondern eines, das aufzeigt, wie die Heilkräfte der Natur (von Neuem) erfahren werden können. Das Buch ist von prinzipieller Bedeutung und beachtlicher Qualität. Es verdient unbedingt, von vielen gelesen zu werden, macht Spaß und erfrischt – nicht zuletzt auch wegen der Weisheit des Autors, die immer wieder in Sätzen wie diesem aufblitzt: »Wir können nicht etwas beschützen, das wir nicht lieben, wir können nicht lieben, was wir nicht kennen, und wir können nicht kennen, was wir nicht sehen. Oder hören. Oder spüren.«
Das Prinzip Natur
Richard Louv
Beltz Verlag 2012
335 Seiten
ISBN 978-3407859488
19,95 Euro
Blinder Aktivismus – den sollte es in der Permakultur eigentlich nicht geben. Das oberste Gestaltungsprinzip setzt die erschöpfende Naturbeobachtung bzw. ausführliche Untersuchung der Gegebenheiten vor die Umsetzung von Plänen.
Die »Garten Coop Freiburg« wurde 2011 gegründet. Heute zählt sie schon 260 Mitglieder. Gemeinschaftlich und solidarisch werden landwirtschaftliche Produkte ökologisch und klimabewusst angebaut. Hier tun sich ganz neue Möglichkeiten auf, einander zu begegnen.
Manchmal bin ich froh darüber, dass ich damals, als ich ein bequemes Angebot zur Promotion hatte, an meiner Unfähigkeit, ein propädeutisches Seminar zu ertragen, gescheitert bin. Heute kann ich sagen, was ich denke, frei von akademischen Zwängen. Während andere offiziell