Eine Andere Welt
Das Gelände eines ehemaligen Telekommunikationszentrums der DDR in Strausberg verwandelt sich in ein Gemeingut.
In den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts schärfte Paul Klee als Meister am Bauhaus in Weimar, dann in Dessau seinen Studierenden ein: Um, auf welchem Arbeitsfeld auch immer, etwas wirklich und tragfähig Neues in die Welt zu bringen, komme es darauf an, weniger an den »Form-Enden« anzusetzen als vielmehr so weit wie nur möglich an den »formenden Kräften«. Die »Form-Enden« sind da, wo etwas fertig, bestimmt, definiert, erklärt, eingeordnet ist. Was und wo aber sind die »formenden Kräfte«? Und wie ließe sich von ihnen aus gestalten?
Unlängst gab es an der Neuen Kunstschule in Basel ein Kolloquium mit dem Titel »Der Blick in der Kunst«, das in diese Fragen hineinleuchtete. Dazu experimentierte ich in meinem Workshop mit einem Prozess, bei dem wir uns zu zweit einander gegenübersetzten und versuchten, uns abwechselnd auf eine bestimmte Weise anzuschauen: so, dass sich vielleicht etwas von den »formenden Kräften«, von der Werdekraft im anderen zeigen möge. Wie wäre ein Schauen beschaffen, das weniger auf das Gewordene fokussierte, als sich vielmehr öffnete für das, was in dem Menschen mir gegenüber gleichsam von der Zukunft her wirkt?
Damit handelt ein solcher Prozess auch davon, auf einer primären Ebene Zukunftsfähigkeit zu praktizieren: diese geheimnisvolle Fähigkeit, aus der Zukunft heraus zu gestalten. Denn in der Tat können wir Menschen ja als vermutlich einzige Lebewesen Phänomene nicht nur auf der Grundlage von bislang Gewesenem wahrnehmen, sondern auch in ihren Potenzialen – in dem, was sie noch nicht sind. Und in der Art, wie wir das, was noch nicht Wirklichkeit ist, wahrnehmen – für wahr nehmen – oder auch nicht, formen wir es mit.
Kann ich schauend etwas vom Vermögen der Person mir gegenüber erahnen, die ich nun volle fünf Minuten anschauen darf, bevor wir die Rollen tauschen? Etwas von dem, was in diesem Menschen als Wirkkraft und Werdekraft lebendig ist? Kann ich meinen Blick weiten für etwas, wovon ich nichts weiß, wovon vielleicht mein Gegenüber selbst nichts – noch nichts – weiß, was aber in einem solchen öffnenden Blick Nahrung findet? Erkunden lässt sich diese Art des Sehens mit einem Menschen, mit dem man seit langem zusammen ist, ebenso wie mit jemandem, dem man zum ersten Mal begegnet. In beiden Fällen wird sich mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit etwas zeigen. Dass der Prozess sich zunächst seltsam anfühlt, gehört dazu: Er hebt aus Gewohnheiten heraus.
Aktives Sehen
Was hier stattfindet, ist ein »aktives Sehen«. Man könnte meinen, »aktiv« heiße, ganz genau und scharf hinzuschauen. Aber das Gegenteil ist der Fall. Aktiv zu sehen bedeutet, das Sehen bewusst »unscharf zu stellen«, den Fokus herauszunehmen. Wenn ich die Werdekraft in einem Menschen oder überhaupt einem Phänomen sehen will, darf mein Blick nicht mehr scharf sein. Ich muss eher mit dem inneren Auge schauen: meine Wahrnehmung warm, weit, sanft machen, um mich so einem umfassenderen, dynamischen Ganzen anzunähern.
Indem ich einen Menschen in dieser Weise betrachte, will ich ihn nicht durchschauen, sondern ihn »in seinem Geheimnis schauen«. Bei dem Kolloquium in Basel vereinbarten wir vorweg noch, wer aus irgendeinem Grund meine, das ginge gar nicht, möge währenddessen mit sich alleine arbeiten: die Augen schließen und versuchen, sich selbst mit weitem, warmem, ermöglichendem Blick anzuschauen – freundlich und großzügig. Ohne zu urteilen. So, als handele es sich um jemand anderen, den man gerne mag. Im Anschluss an das gegenseitige Schauen und Geschaut-Werden gab es einen Austausch – zunächst mit dem Partner, der Partnerin, dann in gemeinsamer Runde. Neben manch anderem kam dabei immer wieder die Einsicht zur Sprache, wie sehr die gewohnte Art des Sehens auf die Unterschiede und auf das Gewordene fokussiere – auf die »Form-Enden«.
Das Wahrnehmen ent-automatisieren
Aus dem Ent-Automatisieren des Wahrnehmens war buchstäblich erfahrbar geworden, wie die »Form-Enden« mit dem logisch-kausalen Verstand zusammenhängen. Denn dieser sucht, Klarheit zu gewinnen, indem er die einzelnen Phänomene scharf ins Auge fasst. Er misst so den Unterschieden große, zu große Bedeutung bei. Je schärfer ich definiere, je eindeutiger ich festlege, desto mehr schließe ich auch aus. Die Dinge sind mir entweder dieses oder jenes; sind sie dieses, so sind sie nicht jenes. Infolgedessen bleibt das Wahrnehmen nur zu oft am Trennenden haften – und produziert damit selbst Trennung und Negation. Auch beschränkt sich ein solches, vom Verstand gelenktes Sehen ganz auf das, was real, mit den äußeren Augen zu erkennen ist, und erfasst daher lediglich Gewordenes, Gewesenes.
Von da aus stand nach dem gemeinsamen Experimentieren in Basel die Einsicht im Raum: Je nachdem, wie ich einen Menschen, den Baum vorm Fenster, eine Landschaft, das Geschehen auf der Straße oder was auch immer anschaue, fälle ich bereits eine überaus folgenreiche Entscheidung. Ich lege – in der Regel unbewusst – fest, ob das betrachtete Phänomen eher etwas Dinghaftes ist oder eher Ausdruck einer in sich selbst gründenden Lebendigkeit. Sobald ich versuche, einen Grundtonus in mir hervorzubringen, präsent zu werden, kann etwas, das eben noch Gegenstand war, sich in ein Gegenüber verwandeln: in ein Gegenwärtiges, ein Wartendes, ein – wie es Martin Buber ausdrückte – »Du«.
Mithin bezeichnen die »Form-Enden« und die »formenden Kräfte« unterschiedliche Grade der Nähe bzw. Distanz zur lebendigen Substanz allen Seins. Diese ist stets da. Nur fehlt oft, sehr oft, die Empfänglichkeit dafür. Machen wir uns je klar, was das bedeutet? Dass wir in jedem Moment durch das Wie unseres Wahrnehmens dazu beitragen, dass mehr Verdinglichung oder mehr Lebendigkeit entsteht? Der Quantenphysiker Hans-Peter Dürr erklärte dazu, die Welt sei ein »kontinuierlicher Schöpfungsprozess«, jede und jeder sei Mitschöpferin, »Akteur der Schöpfung«.
Von dieser Warte aus lässt sich sagen: Wie machtvoll auch immer die Sachzwänge in Politik, Wirtschaft und allen Bereichen des Lebens sich gebärden, sind sie doch keineswegs wie ein Naturgesetz gegeben. Vielmehr werden sie permanent geschaffen – durch Wahrnehmungsmuster, mentale Konventionen, Denkgewohnheiten, die wir kollektiv verinnerlicht haben, in einer, wie der Psychologe Charles Tart es nennt, »Konsens-Trance«.
Prädisziplinär arbeiten
Also beginnt das Mitgestalten am »Großen Wandel« mit einem Ent-Automatisieren des eigenen In-der-Welt-Seins. Wir können diese Strategie »prädisziplinär« nennen. Der Begriff mag aufgesetzt erscheinen. Doch er verschafft einer Sphäre, die allzu leicht untergeht oder gar belächelt wird, einen Sprachraum, wodurch deren Bedeutung bis in die Wissenschaft hinein erkennbar wird. Indem der prädisziplinäre Ansatz entgegen dem allgegenwärtigen, übermächtigen Sog zu den »Form-Enden« von den Quellen her anzusetzen sucht, ist er radikal.
Während auf sämtlichen gesellschaftlichen Feldern fast immer das Was – die jeweiligen Themen und Inhalte – im Fokus steht, beginnt prädisziplinäres Arbeiten an den allen Inhalten vorgelagerten Fragen des Wie, weil jedes Was entscheidend vom Wie geprägt ist: von der Beschaffenheit des ihm zugrundeliegenden Sehens, Hörens, Denkens, Begegnens, Kommunizierens. Prädisziplinär zu arbeiten heißt, durch ein inneres Selbstaktivieren zu Erkenntnis zu gelangen, indem ich versuche, zunächst mich selbst neu zu ergreifen – aufzumerken, gewärtig zu werden, mehr Bewusstheit in mein Wahrnehmen und von da aus in die Art meines Denkens zu bringen.
Solche Prädisziplinarität schmälert in keiner Weise die Bedeutung der Disziplinen. Auch die seit geraumer Zeit eingehend diskutierte Inter- und Transdisziplinarität wird davon nicht in Frage gestellt. Vielmehr erschließt das prädisziplinäre Arbeiten all dem eine zusätzliche oder, genauer, eine primäre Erkenntnissphäre. Sie liegt diesseits der Trennung in Theorie und Praxis. Der griechische Ursprung des Begriffs Theorie – théa, »das Anschauen« – verweist auf diese Sphäre, in der Theorie und Praxis insofern eins sind, als Erkenntnis aus einer gesteigerten, verdichtenden Wahrnehmungspraxis entsteht.
Seit den Befunden der Quantenphysik zu Beginn des letzten Jahrhunderts ist der Bereich, um den es hier geht, auf empirisch rationalem Weg als primäre, schöpferische Lebendigkeit erkennbar geworden, mit Merkmalen wie dem Paradox, der Bewegung und der Potenzialität. Doch tut man sich bis heute ausgesprochen schwer damit, Methoden des Erkenntnisgewinns zu erschließen, die dieser Sphäre angemessen wären. Die distanzierenden, machtförmigen Erkenntniswege bloßer Rationalität dürften sich dazu wenig eignen. Prädisziplinarität integriert die Befunde der – schon nicht mehr wirklich – neuen Physik, indem sie durchlässigere, offenere, kreative Erkenntnisformen erkundet und praktiziert.
Mit all dem beinhaltet Prädisziplinarität ein erweitertes Verständnis von Wissenschaft und zugleich ein erweitertes Verständnis von Kunst. Letzteres ist hier bereits in Dürrs »Akteur der Schöpfung« angeklungen. Joseph Beuys hat dafür die Formel »jeder Mensch ein Künstler« geprägt.
Steht es doch im Prinzip jeder und jedem frei, in eigenem Auftrag, wie Künstler es tun, aus dem Bann des herrschenden Weltwahrnehmens, das verdinglicht und vernutzt, herauszutreten. Jede und jeder kann auf dem eigenen Arbeitsfeld und in der eigenen Lebenspraxis nach Qualitäten des Wahrnehmens, Denkens und Miteinanders suchen, die es ermöglichen, mit dem, was die Welt lebendig hält, in Verbindung zu treten. Beuys sagte dazu: »Die alte Gestalt, die stirbt oder erstarrt ist, in eine lebendige, durchpulste, lebensfördernde, seelenfördernde, geistfördernde Gestalt umzugestalten. Das ist der erweiterte Kunstbegriff.«
In einem Gespräch mit dem Theologen Friedhelm Mennekes verweist Beuys auf die Sphäre des Prädisziplinären, wenn er erklärt, worauf es ankomme, sei, von der »Ursprungsstätte« aus zu arbeiten: »Alles, was an Neuem auf der Erde sich vollzieht, muss sich durch den Menschen vollziehen. Es wird sich aber nicht vollziehen können, wenn die Quelle verstopft ist, d. h. wenn der Anfang formlos ist. Also ich verlange eine bessere Form des Denkens, des Fühlens und des Willens. Sie sind die wirklichen ästhetischen Kategorien.«
Das unlängst von der Beuys-Schülerin Shelley Sacks und mir vorgelegte Buch »Die rote Blume. Ästhetische Praxis in Zeiten des Wandels« beschreibt Methoden, Prozesse und Strategien für ein prädisziplinäres Arbeiten an der »Ursprungsstätte«. Neben dem hier eingangs geschilderten aktiven Sehen zählen das imaginative Denken, das aktive Zuhören, der dialogische Austausch, das Finden des »stillen Betrachters« und des »inneren Ateliers« dazu. »Ästhetische Praxis« im Untertitel dieses Handbuchs für Agentinnen und Agenten des Wandels verweist auf eine Neudefinition des Begriffs Ästhetik, die Shelley Sacks vom erweiterten Kunstbegriff aus vorgenommen hat: Ästhetik als Gegenteil von Anästhesie. In diesem Licht beinhaltet ästhetische Praxis ein verlebendigtes Sein jenseits der allgegenwärtigen Betäubungen, der Automatismen, der »Konsens-Trance«. Und »Ver-antwort-ung« wird, wie einst schon Martin Buber vorschlug, zur Fähigkeit, auf ein Vernommenes zu antworten.
Im inneren Atelier
Der Ort, an dem solches prädisziplinäres Arbeiten stattfindet, die »Ursprungsstätte«, lässt sich mit guten Gründen als »inneres Atelier« ansehen. Shelley Sacks beschreibt das als einen »mietfreien Raum«, den jeder Mensch mit sich herumträgt und der im Prinzip jederzeit zugänglich ist – auch wenn oft ein ganzes Leben verstreicht, ohne dass man ihn je gefunden hätte. In diesem inneren Atelier kann Großes geschehen. Denn es ist der Raum, in dem das Lebendige zu Bewusstheit gelangen will – zu Bewusstheit seiner selbst.
Das innere Atelier beginnt sich zu öffnen, sobald ich versuche, mein In-der-Welt-Sein zu ent-automatisieren – sobald ich sozusagen einen Schritt hinter mich selbst zurücktrete und anfange, zum Beispiel die Haltung zu betrachten, die ich dem, was mir begegnet, entgegenbringe. Womöglich zeigt sich mir dann, dass ich ständig urteile, als sei das natürlich und normal. In einer Welt voller »Form-Enden« ist das ja auch so. Der Dichter Friedrich Hölderlin sah in »urteilen« eine Ur-Teilung zwischen einem selbst und der Welt.
Indem ich mich im inneren Atelier mit einem ruhigen, offenen, auf Erkennen ausgerichteten Blick selbst betrachte, identifiziere ich mich über kurz oder lang nicht mehr mit meinen Gewohnheiten, wie etwa dem ständigen Urteilen. Damit tut sich eine neue Freiheit auf. Kann ich doch nun, wie ein Bildhauer es mit Holz, Marmor oder Metall tut, mit den unsichtbaren, aber sehr wirksamen Werkstoffen arbeiten, aus denen mein Handeln hervorgeht. Ich habe, um beim Beispiel zu bleiben, die Freiheit, anstelle des Urteilens eine Haltung des Staunens zu kultivieren – als Portal für die »formenden Kräfte«.
Ein weiteres Beispiel verwandelnden Tätigseins an der »Ursprungsstätte« ist, zu beginnen, die Lebensenergie in einem selbst wahrzunehmen: jenes Feld lebendiger Information, das fortwährend jede Zelle, jedes Organ, die ganze physische und seelisch-geistige Gestalt in ihre Form bringt, sie in-form-iert; das mich ausmacht, aber nicht von mir gemacht ist; das jeden Atemzug orchestriert, so wie es alles, was lebt, in die Welt der Formen hinein ordnet und hält. Ich kann anfangen, meine Aufmerksamkeit auf diese »formende Kraft« zu richten, die einem vielleicht deshalb gewöhnlich entgeht, weil sie so ungemein präsent ist – lange bevor das Denken beginnt. Ich kann dem feinen Pulsieren des wissenden Felds in mir nachspüren, kann der Stille darin lauschen, kann etwas von der Tiefe darin wahrnehmen. Eines unbekannten Tages wird dieses Feld sich aus dem physischen Körper herausziehen und das, was sterblich an einem ist, als zerfallende Hülle zurücklassen. Das Sichverbinden mit der lebendigen, wissenden, formenden Kraft in einem selbst erschließt allmählich eine neue Qualität von Informiert-Sein. Und auf diesem Wege kann neu verständlich werden, was einst der Maler Wassily Kandinsky – wie Klee Meister am Bauhaus – meinte, als er erklärte, die abstrakte Formensprache wolle hinter dem Gegenständlichen zu den Lebensprinzipien finden, aus denen jenes hervorgeht.
Lebendigkeits-Werkstätten
Das von mir mitbegründete »und. Institut für Kunst, Kultur und Zukunftsfähigkeit« hat sich jenem »und« verpflichtet, das Kandinsky in einem gleichnamigen Aufsatz aus seiner Bauhaus-Zeit beschwor: Während das 19. Jahrhundert sich ganz dem Prinzip »Entweder-Oder« verschrieben habe, also der Spezialisierung, der Absonderung, der strikten Trennung von Wissenschaft, Technik, Ethik, Wirtschaft und Kunst, müsse nun das »Und« folgen – ein Zeitalter der Interdependenzen, ausgehend von der Erkenntnis, dass »die Wurzeln aller Erscheinungen« sich in der Tiefe treffen. In diesem Jahr beginnen wir, »Lebendigkeits-Werkstätten« durchzuführen, jeweils mit dem Fokus auf ein gesellschaftliches Feld – Wirtschaft, Bildung, Politik, Geldwesen etc. Vor dem Hintergrund der Themen und Fragen des jeweiligen Felds bieten diese Werkstätten einen Rahmen für prädisziplinäres Erkunden und Gestalten. Die Mitwirkenden sind eingeladen, sich einem Anliegen zu widmen, das im Tagesgeschäft keinen Platz findet, aber im eigenen »Lebendigkeitskern« oder dem des Arbeitsfelds aktiv ist, vielleicht seit langem schon. Dazu beginnt dann ein Austausch diesseits des üblichen Diskutierens und Debattierens, diesseits der »Form-Enden« von Meinungen, Urteilen, Positionen.
Ein solcherart vertiefendes, verdichtendes Betrachten, Befragen und Imaginieren kann eine mitgeteilte Idee, Frage oder Ahnung auf unvorhersehbare Weise mit Substanz anreichern. Und zwischen den Mitwirkenden kann ein ko-kreatives Werken beginnen: von den »formenden Kräften« her hin zu Kulturen der Lebendigkeit.
Auch vereinbaren die Mitwirkenden, die Ergebnisse der Werkstätten im Sinn von »Creative Commons« als für alle Interessierten verfügbare, gemeinsame Ressource anzusehen, so dass das prädisziplinär Erarbeitete frei in die jeweiligen Tätigkeitsfelder diffundieren und dort unmittelbar wirksam werden kann. •
Hildegard Kurt (55) ist promovierte Kulturwissenschaftlerin, Autorin und Mitbegründerin des »und. Institut für Kunst, Kultur und Zukunftsfähigkeit e. V.« in Berlin. Sie hält Vorträge im internationalen Kontext, führt Seminare und Werkstätten durch und initiiert Kulturprojekte.
Mit Hildegard Kurt weiterforschen
www.und-institut.de
www.cultures-of-enlivenment.org
Literatur
Shelley Sacks und Hildegard Kurt: Die rote Blume. Ästhetische Praxis in Zeiten des Wandels.think Oya, 2013
Hildegard Kurt: Leicht auftreten. Unterwegs zu einer anderen Welt. VAS-Verlag, 2011;
Wachsen! Über das Geistige in der Nachhaltigkeit. Johannes M. Mayer Verlag, 2010
Das Gelände eines ehemaligen Telekommunikationszentrums der DDR in Strausberg verwandelt sich in ein Gemeingut.
Früher arbeitete Christine Fischer als Juristin und Mediatorin am Schreibtisch mit Computer und Gesetzbuch: Vertragsrecht. Heute hängt sie Fotografien und Texte an Bäumen auf.
Wenn sich Stadtgärten mit Bildungsträgern und einer universitären Forschungseinrichtung zusammentun, können daraus vielfältige, bunte und dennoch fundierte Resultate entstehen. Mit dem Buch »Wissen wuchern lassen. Ein Handbuch zum Lernen in urbanen Gärten«