Worte für das Unfassbare
Das Zusammensein mit Sterbenden und Verstorbenen ist heute aus dem Alltag verbannt. Dabei ist es eine Brücke zum Sinn des Lebens.

Auf den ersten Blick erfüllt das Buch »Ökosoziale Transformation. Solidarische Ökonomie und die Gestaltung des Gemeinwesens« alle Charakteristika einer Hochschulschrift, die statt Lesevergnügen eher Schwergängigkeit androht. Und doch lohnt ein zweiter Blick. Die Herausgeberin Susanne Elsen ist auf der Suche nach Verbindungen zwischen ökosozialen Initiativen »von unten« und der Praxis und Theorie sozialer Arbeit fündig geworden. 22 aktuelle Beiträge illustrieren ebenso theoretisch fundiert wie praxisnah, wie der gesellschaftliche Wandel eingeleitet und begleitet werden kann.
In der Einführung fordert Elsen einen Paradigmenwechsel: »Professionelle Arbeit am Sozialen heute muss die ökosozialen Entwicklungserfordernisse einerseits und die Förderung der grundlegenden Fähigkeiten und Tätigkeiten von Menschen andererseits zum Ausgangspunkt nehmen.« Weiter hinten werden Ausblicke auf den gesellschaftlichen Wandel vorgestellt, darunter das Konzept des »Vorsorgenden Wirtschaftens« von Adelheid Biesecker und Sabine Hofmeister, die auch die Leistungen der Natur in ihr erweitertes Verständnis von Arbeit und Wirtschaft integrieren. Der Subsistenzansatz von Christa Müller wird mittels der Urban-Gardening-Bewegungen anschaulich und Cordula Kropp erläutert anhand eines Beispiels, wie sich die Szenariotechnik für nachhaltige Transformationsprozesse einsetzen lässt. Im letzten Teil des Buchs werden Ansätze aus der Praxis vorgestellt, welche die Prinzipien und Organisationsformen der Solidarökonomie sowie der darin angelegten Bewirtschaftung von Gemeingütern konkretisieren. So liefert Rosane Yara Rodrigues Guerra einen Überblick über Genossenschaften und zeigt deren Potenziale auf, als soziale Unternehmen wohlfahrtsstaatliche Leistungen bereitzustellen. Auch im Zusammenhang mit Entwicklungshilfe und emanzipatorischer Frauenarbeit werden die kooperative Bewirtschaftung von Commons und die genossenschaftliche Selbstorganisation als wirksame Wiederaneignung von Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt.
Alles in allem ergänzen sich die Einzelbeiträge zu einem schlüssigen, informativen Gesamtwerk über die zukunftsfähige Gestaltung des Gemeinwesens. Allerdings bleibt die Hoffnung auf eine ökosoziale Transformation auf die Zivilgesellschaft konzentriert, wodurch die Schnittstellen zu Wirtschaft und Politik bzw. dort auszumachende Ansätze einer ergänzenden Transformation »von oben« nicht beleuchtet werden.
Ökosoziale Transformation
Solidarische Ökonomie und die Gestaltung des Gemeinwesens.
Susanne Elsen (Hrsg.)
AG SPAK Bücher, 2011, 450 Seiten
ISBN 978-3940865199
32,00 Euro
Das Zusammensein mit Sterbenden und Verstorbenen ist heute aus dem Alltag verbannt. Dabei ist es eine Brücke zum Sinn des Lebens.
Wer mit den Vögeln pfeift und mit Pflanzen und Tieren spricht, kann so manches lernen: Zum Beispiel, dass allem, vom Größten bis zum Kleinsten, Geist innewohnt, und Liebe immer gegenseitig ist.

Dieses Buch befasst sich kritisch mit der Ausgrenzung von spiritueller Erfahrung durch die Wissenschaften die großen Religionen im Westen und ist zugleich ein Plädoyer, Spiritualität für wissenschaftliche Methodik fruchtbar zu machen. Denn spirituelle Erfahrung kann Einsichten