Buchtipps

artgerecht (Buchbesprechung)

von Kati Sinhuber, erschienen in Ausgabe #37/2016
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Seit einigen Monaten befasse ich mich intensiv mit unter­schiedlichen Büchern zum Thema Baby, denn Ende ­Februar werde ich Mutter. Der Titel des Buchs »artgerecht – Das andere Baby-Buch« hat mich besonders neugierig gemacht. Durch meinen Beruf als Pferdetrainerin komme ich mit diesem Begriff sehr oft in Berührung. Hier steht er dafür, dass ich die natürlichen Bedürfnisse eines Tiers erkenne, und weitgehend erfülle – und dass erst dadurch die Basis für ein harmonisches Miteinander entsteht. Dies fordert die Autorin Nicola Schmidt auch für den Menschen, überzeugend begründet durch ihr umfangreiches Wissen aus dem Studium anderer Kulturen, moderner Forschung wie auch durch ihre eigenen Erfahrungen als Mutter. Auch in unserer technisierten Welt reagieren Kinder mit den Instinkten, die in der Zeit der Jäger und Sammler geprägt wurden. Ihre Bedürfnisse nach Nähe, Schutz, Schlaf und Nahrung sind immer noch die gleichen. Nicola Schmidt erklärt, wie schnell dazu im Kontext unserer Gesellschaft Diskrepanzen entstehen, und gibt viele Hinweise für die Zeit vor der Schwangerschaft, für eine artgerechte Geburt, die Umgebung und Erstausstattung, die Ernährung, die Stillzeit, das Schlafen, das Tragen, die Windelfrei-Praxis und die künftige Entwicklung des Kindes. Nicht zuletzt geht es immer wieder um die Situation der Eltern, denn von deren körperlichem und seelischem Zustand hängt fast alles ab. Leicht verständlich geschrieben, beantwortet ihr Buch viele praxisrelevante Fragen. Hilfreich ist auch die farbliche Untergliederung wiederkehrender Absätze wie »Ammenmärchen«, »Erfahrungsberichte« und »Was ich gerne schon vorher gewusst hätte«. Dass dadurch das Buch ein wenig Lehrbuch-Charakter erhält, stört nicht, sondern hilft eher dabei, das Gelesene zu ver­innerlichen. 

artgerecht
Das andere Baby-Buch.
Nicola Schmidt
Kösel-Verlag, 2015, 288 Seiten
ISBN 978-3466346059
19,99 Euro

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Zu Besuch bei Frieda Bieselin

Frieda Bieselin wohnt seit 84 Jahren in dem kleinen Dorf Weisweil in Baden. Sie hat kein Auto, kein Handy, kein Internet und ist doch bestens vernetzt. Sie lebt von ­einer kleinen Rente, doch hat sie alles, was sie braucht. Das Haus hat die Familie nach dem Krieg mit eigenen Händen gebaut; der Garten hat sie damals komplett versorgt.

Ausgabe #37
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