Titelthema

Weniger ist nicht immer weniger

Seit die Dissertation von Tilman Santarius über den Rebound-­Effekt erschienen ist, lässt sich endlich sattelfest über dieses Thema reden.von Lara Mallien, erschienen in Ausgabe #37/2016
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Eine Kampagne des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie versucht derzeit, für Industriebetriebe Auszubildende zu gewinnen. »Entdecke das DU in Industrie« ist das Motto, und so fährt der Werbetext fort: »›Industrie ist, wenn’s stinkt, lärmt und schmutzig ist‹ – dieses Vorurteil sitzt immer noch in vielen Köpfen. Ein antiquiertes Bild, denn die innovativen deutschen Industriebetriebe sind weltweit führend in der Energie- und Ressourceneffizienz, in der Mobilität und Logistik, dem Klima- und Umweltschutz oder der Gesundheit.«
Da wird exakt das verführerische Bild skizziert, das in der Breite der Bevölkerung erhalten bleiben soll: Die postmoderne Welt sei auf dem Weg in eine blitzsaubere, ressourcenschonende, effiziente und gesunde Zukunft. Ein kurzer Blick auf Berechnungen zum ökologischen Fußabdruck oder auf Ökobilanzen industrieller Produkte löst diese Fata Morgana in Luft auf, dabei glauben selbst viele ökologisch eingestellte Menschen an eine Zukunft voller Elektromobile, Solaranlagen oder Wärmepumpen und das »Internet der Dinge«, was samt und sonders nach wie vor von einer kapitalistischen Ökonomie hergestellt wird. Wer dieses Bild anzweifelt, wird in der Regel als rückwärtsgewandte Träumerin abgetan und ist schnell bereit, Entschuldigungen vorzubringen: Ich meine doch nicht, dass wir zurück auf die Bäume sollten!
Statt Entschuldigungen zu stottern, müssen solide Argumente her, und ein sehr nützliches ist der sogenannte Rebound-Effekt. Wer diesen Begriff in die Diskussion einwirft, erntet meist erstauntes Stirnrunzeln. Erst im vergangenen Jahr kam das Thema aus dem Elfenbeinturm der Wirtschaftswissenschaften zumindest ein wenig stärker in die Öffentlichkeit, auch durch eine Studie des Umweltbundesamts mit dem Titel »Rebound-Effekte: Ihre Bedeutung für die Umweltpolitik«. Sogar in Medien wie dem Hamburger Abendblatt oder in Radiosendungen des MDR war von der seltsamen Beobachtung die Rede, dass die Entwicklung energieeffizienterer Maschinen nicht automatisch dazu führe, dass insgesamt weniger Energie verbraucht werde.

Jevons’ Paradoxon
Was hat es mit dem Rebound-Effekt auf sich? William Stanley Jevons, ein englischer Ökonom und Logiker des 19. Jahrhunderts, war 1865 der erste, der ihn beschrieb. Zu jener Zeit machte man sich Sorgen über den ausreichenden Nachschub an Kohle zur Befeuerung der fortschreitenden Industria­lisierung. Könnte man dieser Verknappung mit effizienteren Hochöfen, die mit weniger Kohle die gleiche Hitze lieferten, begegnen? Jevons wandte ein, dass diese Rechnung zu kurz gegriffen sei, weil sie die Mechanismen der Wirtschaft außer Acht lasse: Wenn die Industrie weniger Kohle benötigte, könne sie sparsamer produzieren – also würde sie mehr günstigere Produkte herstellen können, und das würde einen Wachstumsimpuls auslösen, der insgesamt wiederum zu einem Mehrverbrauch an Kohle führe.
Niemand würde widersprechen, wenn ein Ökonom postuliert: Technische Innovationen lösen Wirtschaftswachstum aus – und dieser Satz muss seit Jevons ergänzt werden: gerade dann, wenn diese Innova­tionen bedeuten, dass Maschinen weniger Strom, Sprit oder Kohle verbrauchen, also »energieeffizenter« werden. »Wachstum« bedeutet nun einmal »Mehr« – und so entsteht das, was als »Jevons’ Paradoxon« bezeichnet wird: dass weniger Verbrauch mehr Konsum bedeuten kann – auf Seiten der Produzenten wie auch auf derjenigen der sogenannten Konsumenten.
»Offenbar wurde das von Jevons beschriebene (scheinbare) Paradoxon zwischen Energieeffizienzsteigerung und Nachfragewachstum in der wirtschaftswissenschaftlichen Diskussion mehr als 100 Jahre lang vergessen«, schreibt Tilman Santarius in seinem kürzlich erschienenen Buch »Der Rebound-Effekt«.
Mit einem Paradoxon konnte die vom Fortschrittsrausch ergriffene moderne Welt noch nie viel anfangen. Die Knappheit von Ressourcen war lange kein Thema; erst mit den durch die Ölpreiskrise der 1970er Jahre entstandenen Gesetzen zur Förderung von Energieeffizienz kam es wieder auf.
Die beiden Forscher, die Anfang der 1980er Jahre Jevons’ Paradoxon wieder auf den Tisch brachten, verfolgten interessanterweise zwei unterschiedliche Argumentationsweisen. Daniel Khazzoom setzte auf der mikroökonomischen Ebene, also beim Konsumverhalten der Menschen, an: Sparsamere Produktionsweisen führen zu mehr Einkommen und damit zu mehr Nachfrage.
Leonard Brookes dachte volkswirtschaftlich – also makroökonomisch – und beobachtete, dass parallel zu einem steigen­den Bruttoinlandsprodukt unweigerlich auch der Energieverbrauch steige.
Diese beiden Perspektiven machen deutlich, warum Rebound-Forschung – auch wenn sie sich im Prinzip auf eine einfache Formel bringen lässt – so komplex ist. Es geht dabei um alle möglichen vielschichtigen Wechselwirkungen im ganz realen Leben und in der ganz realen kapitalistischen Wirtschaft, in der Tausende von Faktoren zusammenkommen. Das macht es für Laien schwierig, eine Diskussion über den Rebound-Effekt heil zu überstehen: Das Totschlagargument, all diese Forschung sei doch ziemlich spekulativ, ist schnell bei der Hand. Wer jedoch einen Einblick in die Systematik von Rebound-Forschung geben kann, hat zumindest gewisse Chancen, ein effizienzbegeistertes Gegenüber ein wenig zum Nachdenken zu bringen.
Es gibt unterschiedliche Modelle, Rebound-Typen zu unterscheiden. Ich stelle im Folgenden die Typologie vor, die Tilman Santarius erarbeitet hat. Sie erscheint mir nach allem, was ich zum Thema gelesen habe, die weiteste Perspektive zu bieten.

Finanzielle Rebound-Effekte
Wenn ich mein Haus mit LED-Lampen ausstatte und dadurch 100 Euro Strom im Jahr spare – vielleicht kaufe ich mir dafür ein Flugticket nach London oder leiste mir ein neues Smartphone? Wenn mein neues Drei-Liter-Auto so sparsam ist, kann ich ja problemlos auch mal eine weitere Strecke damit fahren, ohne gleich an den Geldbeutel denken zu müssen. Es fällt außerdem nicht so ins Gewicht, wenn ich bei Schlechtwetter öfter mal entscheide, nicht mit dem Fahrrad, sondern im warmen Auto in den Bioladen zu fahren. Mehr Einkommen dank günstigerer, sparsamerer Technik heißt in der Regel: mehr Konsum – entweder von dem jetzt billiger gewordenen Produkt selbst oder von anderen begehrenswerten Dingen. Angebot und Nachfrage ­reagieren auf Preisanstiege und Preissenkungen. Eine Senkung führt immer dazu, dass mehr nachgefragt wird – entsprechend mehr von den günstigeren Produkten kommen in Umlauf. Wird mehr vom Gleichen nachgefragt, spricht man von einem ­direkten Rebound-Effekt, fließt das eingesparte Geld in andere energiezehrende Einkäufe oder Aktivitäten, von einem ­indirekten ­Rebound-Effekt.
Finanzielle, direkte Rebound-Effekte sind in den Industrieländern ziemlich gut erforscht und liegen im Durchschnitt bei rund 30 Prozent. Das heißt, sie kompensieren 30 Prozent der von den Inge­nieuren berechneten theoretisch möglichen Einsparung durch energieeffizientere Technik. Indirekte Effekte sind schwieriger zu erfassen. Santarius geht von mindestens zusätzlichen 5 bis 10 Prozent aus, aber verweist auf einige Rechnungen, in denen die indirekten die direkten Rebounds sogar weit übersteigen. Betrachtet man den Energieverbrauch US-ameri­kanischer Haushalte in den Jahren 1993 und 2009, ist derjenige für Heizung der Gebäude aufgrund effizienterer Haustechnik um mehr als 10 Prozent gefallen; dafür ist der Energieverbrauch für elektrische und elektronische Geräte sowie für Licht um etwa den gleichen Faktor gestiegen. Insgesamt lag so der Energieverbrauch 2009 leicht über dem Niveau von 1993.
Aller Forschung zu finanziellen Rebound-Effekten liegt das Bild vom »Homo oeconomicus«, der ständig versucht, mit seinen begrenzten Mitteln möglichst viel zu konsumieren, zugrunde. Dabei beruhen Entscheidungen, die Menschen treffen, auf viel komplexeren Zusammenhängen.

Motivationale Rebound-Effekte
Solche psychologisch vielfältigen Wirkmechanismen versucht Tilman Santarius in der Kategorie der »motivationalen Rebound-Effekte« zu erfassen. Gesellschaftliche Anerkennung kann zum Beispiel eine wichtige Motivation sein. Dass jemand weniger Hemmungen hat, ein Elektroauto zu fahren als einen Benziner, hat womöglich weniger mit Geld als mit sozialem ­Status zu tun.
Anja Peters, die als Psychologin am Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe forscht, hat Menschen zu ihren Beweggründen für den Verbrauch von Energie befragt. Vom umweltbewussten Überzeugungstäter bis zum Sparfuchs kamen dabei unterschiedlichste Motivationen zutage. Fühlt sich der eine durch den konsequenten Einbau von Energiesparlampen dazu animiert, im gesamten Haushalt so wenig Strom wie möglich zu verbrauchen, lässt ein anderer sie jetzt bedenkenlos brennen. Nutze ich etwas verstärkt, oder nutze ich etwas weniger – an dieser Linie entscheidet sich, ob ein motivationaler Rebound-Effekt entsteht oder ob sich ökologischeres Verhalten durchsetzt. Wer mit effizienterer Technik sein moralisches Gewissen beruhigt oder das Gefühl hat, nun kaum mehr Schaden anzurichten bzw. darauf vertraut, dass die Hersteller ­eines Geräts ja bereits umweltfreundlich ­gedacht haben, ist vermutlich auf dem ­besten Weg, Rebound-Effekte zu erzeugen.

Habituelle Rebound-Effekte
Motivation reicht jedoch nicht aus, um tatsächliches Handeln zu erklären. Die Hälfte der menschlichen Verhaltensweisen geht auf Gewohnheiten zurück, die man verinnerlicht hat, ohne weiter darüber nachzudenken. Wer sich Energiesparsamkeit antrainiert hat und zum Beispiel routinemäßig das Licht beim Verlassen des Raums ausknipst, wird kaum Rebound-Effekte hervorbringen.
Selbstverständlich bilden sich unter veränderten gesellschaftlichen oder persönlichen Umständen auch schnell neue Gewohnheiten heraus – und Tilman Santarius beschreibt, wie Effizienz im Denken und Konsumsteigerung beim Handeln zu modernen Gewohnheiten geworden sind.
Das Effizienzdenken ist ein relativ junges Phänomen – von Aristoteles bis zum Beginn der Industrialisierung Mitte des 19. Jahrhunderts wurde »effizient« eher im Sinn von »effektiv«, also im Sinn von »wirkungsvoll« verwendet. Erst das Aufkommen der Maschinen und der kapitalistischen Ökonomie brachten »effizient« mit der simplen Ursache-Wirkung-Formel in Verbindung: Je weniger ich hineinstecke und je mehr ich heraushole – desto besser! Nichts anderes ist letztlich das Prinzip des kapitalistischen Zwangs zur beständigen Produktionssteigerung. Genau dieses prägt die Gewohnheiten in der Konsumgesellschaft – und deshalb führt unser Effizienzdenken allzu oft eben nicht zu Sparsamkeit, sondern zur Maximierung der Produktivität: immer mehr schaffen mit immer sparsameren Mitteln – immer mehr von der Welt haben wollen. Wachstum ist bereits zur Routine geworden.

Industrielle Rebound-Effekte
Selbstverständlich treten Rebound-Effekte auch durch die Tätigkeit von Unternehmen auf. Dieser Bereich ist im Vergleich zur Forschung auf Seiten der Konsumenten sehr wenig untersucht worden. Santarius geht davon aus, dass produktionsseitige Rebounds größer als konsumseitige sein werden. Schließlich werden zwei Drittel des Energieverbrauchs nicht beim Konsum, sondern bei der Herstellung nützlicher und unnützer Dinge verbraucht – das war bereits Jevons bewusst, als er davon sprach, dass die effizienteren Hochöfen zu ­höheren Gewinnen, mehr Investitionskapital und folglich zur Anschaffung weiterer Öfen führen würde. Wie bei den finanziellen Rebounds auf persönlicher Ebene gibt es auch auf der Ebene der Unternehmen direkte und indirekte Effekte: Es wird mehr vom Gleichen produziert als vorher (direkter Rebound), oder es entsteht dank des erhöhten Profits eine breitere Produktpalette (indirekter Rebound). Die wenigen existierenden Studien zu industriellen Rebounds betrachten nicht einzelne Unternehmen, sondern ganze Branchen, und sie ­kommen zu hohen Ergebnissen: Wenn mehr Fakto­ren in Betracht gezogen werden – also nicht nur direkte Rebounds –, liegen die Effekte bei über 100 Prozent! Das wird im Fachjargon »Backfire« (Überkompensation) genannt. Industrielle Rebounds sind eng mit den finanziellen verknüpft: Kaufen alle Menschen sparsame Drei-Liter-Autos, muss die Produktion angekurbelt werden, kommen sie für günstigere Preise auf den Markt, verschafft dies den Menschen mehr Einkommen, womit sie wieder anderes kaufen können usw. Santarius spricht von Kaskadeneffekten und zeigt, dass es hier komplex wird. Die Rebound-Forschung hat sich deshalb bisher nicht auf die Unternehmen, sondern auf die einfacher erfassbaren Konsumenten konzentriert. So wurden die massivsten Einflüsse unzureichend untersucht.

Volkswirtschaftliche Rebound-Effekte
Wächst eine Volkswirtschaft, wenn der Produktionsfaktor »Energie« von ihr effizienter genutzt wird? Darüber streitet die Fachwelt. Offensichtlich ist, dass zur Herstellung energiesparender Produkte zunächst Kapital vonnöten ist: Um eine klassische Glühbirne herzustellen, verbraucht man mehr Geld als für das Ziehen einer Kerze – und für das Herstellen einer Energiesparlampe mehr als für das der ausgemusterten Glühbirne. Lässt sich der Energieverbrauch durch Kapital ersetzen, so dass wir nur in besserer Produkte investieren müssen, damit anschließend überall der Energiever­brauch sinkt? Santarius zeigt, dass sich das leider nicht so einfach gegeneinander wegkürzen lässt. Als man mit hohen Investitionen in Forschung und Entwicklung im 19. Jahrhundert Elektromotoren einführte, konnten sie weitaus vielseitiger eingesetzt werden als Dampfmaschinen. So schritt die Mechanisierung der Welt voran und bewirkte einen beispiellosen Anstieg des Gesamtenergieverbrauchs.
Je mehr effiziente Energienutzung die Produktivität steigern kann, desto größer scheinen Rebound-Effekte zu sein. Neoliberale Ökonomen messen dem Faktor Energie in Bezug auf volkswirtschaftliche Produktivität eine eher niedrige Bedeutung zu. Ökologische Ökonomen sehen das allerdings anders – und mit gesundem Menschenverstand kommt man schnell zu deren Kernargument: Nichts auf der Welt kann ohne den Einsatz von Energie hergestellt werden.

Strukturelle Rebound-Effekte
Wer sich an einem soziologischen Blick auf gesellschaftliche Strukturen versucht, sieht die Beschleunigung des ­Lebens, die mit immer effizienterer Technik einhergeht – angefangen bei der Motorisierung des Transportwesens bis hin zur Kommunikation im digitalen Zeitalter. Wir kommen zwar mit immer weniger Energieaufwand von hier nach dort, doch beschleunigen sich dadurch unser Leben und das Wirtschaften derart, dass insgesamt ein höherer Energieverbrauch entsteht. Die heutige Wegwerfgesellschaft produziert Güter und Dienstleistungen schneller, als diese überhaupt verbraucht werden können. Geht es immer noch schneller, höher und weiter?

Eigene Rebounds durchschauen
Alle diese Argumente sind, bei Licht betrachtet, offensichtlich. Wer sich ein Rebound-Denken aneignet, findet schnell im eigenen Lebensumfeld Beweise, dass alle beim Beschleunigungsspiel mitspielen: Da möchte eine lobenswerte Person zukünftig weniger Energie in das globale Hamsterrad stecken und gründet anstelle eines profit­orientierten Unternehmens eine Stiftung wie Futurzwei oder eine Genossenschaft wie Oya – und beginnt, so viele Kongresse und Vorträge zu organisieren oder komplexe Themen redaktionell aufzuarbeiten, dass sie selbst und ihr Umfeld bald mehr zu tun haben und mehr denn je im Auto sitzen, als sie es sich in ihren kühnsten Träumen hätten ausmalen können. Rebound-Schleifen lassen sich umkehren, wenn andere Lebensprinzipien als die der Konsumgesellschaft erstrebenswert werden: Wenn mir auffällt, dass ich nicht mehr weiß, wie ein Butterfass bedient wird, weil die Butter viel energieeffizienter in einer industriellen Molkerei hergestellt wird, ich aber die Fähigkeit des Buttermachens für wertvoller erachte als den finanziellen Vorteil des 30-Cent-Butterstücks, habe ich vielleicht ein Schlupfloch gefunden. •

Dieser Artikel basiert auf dem Buch »Der Rebound-Effekt. Ökonomische, psychische und soziale Herausforderungen für die Entkopplung von Wirtschaftswachstum und Energieverbrauch« von Tilman Santarius, Metropolis-Verlag, 2015.

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