Titelthema

Hilfsorganisation Cadus

Aus dem »Mosaik des guten Lebens«.
Photo
© CADUS E.V.

Wir sind eine gemeinnützige, unabhängige Hilfsorganisation mit Sitz in Berlin. Unsere Arbeit besteht vor allem in der Unterstützung von Menschen in Krisensituationen und dem Sammeln von Spenden dafür. Im Mittelpunkt steht dabei die bedarfsgerechte Hilfe zur Selbsthilfe. Als »Krise« begreifen wir Notsituationen, wie Naturkatastrophen, Kriege und humanitäre Krisen im Zusammenhang mit Flucht und Migration. Wir suchen aber auch nach den Ursachen dieser Krisen: Ökologische und politische Dynamiken sind dafür wesentliche Gründe. Wir wollen dort arbeiten, wo kaum oder gar keine humanitäre Hilfe geleistet wird. Modulare und flexible Konzepte ermöglichen es uns, auf komplexe und ­dynamische Krisensituationen schnell und effektiv zu reagieren.
Aktuell betreiben wir zwei Projekte der Notfallhilfe: ein Feldkrankenhaus mit 30 Betten im Geflüchtetenlager al-Hol in Nordostsyrien mit etwa 70 000 dort lebenden Menschen; und eine Initiative mit vielen anderen Akteuren zusammen, die sich für die Herstellung und Verteilung von Schutzausrüstung für medizinische Einrichtungen in Zeiten der Corona-Pandemie einsetzt. Seit unseren Anfängen 2015 haben wir verschiedene Projekte vor allem in Syrien betrieben. In Berlin haben wir einen »Makerspace« eröffnet, in dem wir an Open-Source-Entwicklungen für die humanitäre Hilfe arbeiten. Mobile und modulare Konzepte sind dabei unser Spezialgebiet. Im Makerspace entsteht beispielsweise ein Behandlungsplatz für Patientinnen mit dazugehöriger Ausstattung, der leicht zu montieren und zu transportieren ist.
Wir sind ein bunter Haufen von Personen und Vereinen mit verschiedenen sozialen Hintergründen und Kompetenzen, zum Beispiel Sanitäterinnen, Grafiker, Biologinnen, Ingenieure und Fundraiserinnen. Humanitäre Nothilfe als Aufgabe ist natürlich nicht immer einfach. Zum einen fehlen uns an manchen Stellen finanzielle Mittel; zum anderen ist die Zusammenarbeit mit anderen Ländern, Institutio­nen und Organisationen, bei der es stets einen Konsens geben muss, nicht immer einfach. Es gibt so viele Krisen, bei denen wir gerne Hilfe leisten würden und für die wir auch die zur Umsetzung notwendigen Erfahrungen und Kenntnisse hätten. Doch unsere aktuellen Projekte verlangen viel Organisation und Planungsstrategie, auf die nicht verzichtet werden kann. 
 Maxi Gelfert

www.cadus.org

weitere Artikel aus Ausgabe #59

Photo

Straßenprotest trifft Gartenarbeit

Anja Marwege  Vor zehn Jahren haben wir uns durch die Ausbildung zu »Zukunftspilotinnen« kennengelernt. Als Teil dieses Netzwerks erlebe ich, wie sich Menschen in umweltpolitischen Gremien, in Verbänden, Initiativen, Naturschutzorganisationen und Medien miteinander

Photo

»Nicht jede Schulkritik stellt die Bedürfnisse junger Menschen in den Vordergrund«

In der Bildungsrubrik von Oya versuchen wir, Menschen und Ideen zu Wort kommen zu lassen, die aktiv an positiven Veränderungen des Bildungssystems arbeiten. In diesen gelebten Alternativen schwingt die Kritik an bestehenden Umständen häufig implizit mit.    Die vergangenen

Photo

Rotha – auf dem Weg zum Rosendorf

Als Ortsbürgermeisterin des Dorfs Rotha in der Gemeinde Sangerhausen im Südharz, als Vorsitzende des örtlichen Landfrauenvereins sowie als freie Referentin für Permakultur und Naturpädagogik stelle ich mir aus ganz verschiedenen Blickwinkeln die Frage, wie wir unsere

Ausgabe #59
Schöne neue Welt?

Cover OYA-Ausgabe 59
Neuigkeiten aus der Redaktion