Titelthema

Abschied vom Zentrum

Krise, welche Krise? – Eine Einladung, insbesondere an weiße Männer aus »gutem Hause«, die eigene Position in der Gesellschaft mitzudenken.von André Vollrath, erschienen in Ausgabe #60/2020
Photo
© Wikimedia Commons

Ich stehe an einem warmen Lagerfeuer in unserer Gemeinschaft im östlichen Brandenburg. Über uns breitet sich ein wunderschöner Sternenhimmel aus. Plötzlich sehe ich dort oben einen sich bewegenden Punkt, dem ein weiterer Punkt in derselben Geschwindigkeit folgt. Ich bemerke einen dritten Punkt, selbe Geschwindigkeit, selber Abstand. Als sich während der nächsten gefühlten halben Stunde eine gleichmäßige Kette aus diesen Punkten über den Himmel schiebt, komme ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Auch die anderen sind aufgeregt, es wird fleißig gegoogelt: Satelliten, Bundeswehrumzug, Außerirdische – alles wird in Betracht gezogen. Die Wörter »Satelliten in einer Reihe« bringen schließlich einen erfolgreichen Treffer: Es handelt sich um eine unter dem Markennamen »Starlink« in den erdnahen Weltraum geschossene Satellitenkette des nordamerikanischen Unternehmers Elon Musk. Die Faszination schlägt in Frustration um: »Wie bitte, zu diesen Satelliten sollen in den kommenden Jahren noch bis zu 40 000 menschengemachte Erdtrabanten hinzukommen?!«
Da greift jemand nach dem Sternenhimmel, meinem, unserem gemeinsamen Himmel – so als wäre es sein selbstverständliches Recht! Ob ich künftig in einen Himmel schauen möchte, der von technischen Objekten, die das Risiko bergen, zu Weltraumschrott zu werden, überstrahlt wird und nicht mehr zur Ruhe kommt, interessiert offenbar nicht. Was ich darüber denke und dazu fühle, ist egal. Mir fällt auf, dass ich die Erfahrung, dass jemand so ungeniert in meine Lebenswelt eingreift, bisher relativ selten gemacht habe. Warum? Weil ich zu denjenigen Menschen gehöre, die historisch und aktuell vor allem die Akteure solcher Grenzüberschreitung waren und sind: weiße Männer aus »gutem Hause«, materiell gut ausgestattet, groß geworden mit den kulturellen Codes eines bürgerlichen Umfelds. Und mich überkommt eine kleine Ahnung davon, wie es sich vielleicht anfühlt, wenn ich permanent nicht gefragt werde, während meine Welt zerstört und von anderen kontrolliert und ausgebeutet wird.

Von der »Selbstverständlichkeit«, im Zentrum zu stehen
In ihrem 1984 erschienenen Buch »Feminist Theory. From Margin to Centre« (Feministische Theorie. Vom Rand zum Zentrum) beschrieb die afroamerikanische Kulturkritikerin und feministische Theoretikerin bell hooks – die diesen von ihrer Großmutter mütterlicherseits abgeleiteten Künstler­namen konsequent klein schreibt – ihre Kindheit und Jugend in einer Kleinstadt im US-Bundesstaat Kentucky. Sie kennzeichnet ihre Perspektive als eine, die vom Rand her zum Zentrum reicht. Die alten Eisenbahngleise, die die Grenze der ihr zugewiesenen Welt darstellten, waren eine tägliche Erinnerung an diese Randposition, denn hinter diesen Gleisen begann die weiße Welt der geteerten Straßen, mit Läden und Restaurants, die sie nicht betreten durfte, und Menschen, denen sie nicht direkt in die Augen schauen durfte. Schwarze Menschen wie sie konnten die Welt des Zentrums nur in ganz bestimmten Rollen betreten, nämlich als Servicekräfte: Hausangestellte, Portiers oder Prostituierte.
Für mich war die Auseinandersetzung mit der Literatur Schwarzer Menschen, vor allem von Schwarzen Frauen, ein enorm wichtiger Schritt, um zu verstehen, was es bedeutet, im Zentrum groß geworden zu sein und von dort aus auf die Welt zu blicken: Ich bin weiß, männlich und wurde in Europa in einem wohlhabenden Vorort von Westberlin groß. Diese Identitäten definieren mich natürlich nicht abschließend, doch sie hatten einen großen Einfluss darauf, wie ich mich selbst, andere Menschen und die Welt wahrnehme; und es dauerte Jahre – ohne dass dieser Prozess abgeschlossen wäre –, diesen Einfluss zu ­sehen, zu verstehen und zu fühlen.
Die Erfahrung, im Zentrum groß zu werden, ist vor allem dadurch gekennzeichnet, dass sie selbst sich nicht als eine spezifische Erfahrung versteht, sondern unsichtbar bleibt. Mein Weißsein war während meiner gesamten Schulzeit nie ein Thema, aber der Schwarze Mitschüler in der Grundschule war Schwarz, das war »offensichtlich«, und musste all den unverdauten kolonial-rassistischen Mist aushalten, den wir als weiße Kinder schon früh gelernt hatten, angefangen mit dem Namen einer Süßigkeit bis hin zu einem bekannten Kinderlied. Mein bildungsbürger­licher Hintergrund war ebenfalls kein Thema, ich galt einfach im Musikunterricht als besonders talentiert. Dass ich ein Klavier zu Hause hatte und jeden Tag üben konnte, interessierte niemanden. Schließlich wurde die Tatsache, dass ich mich als Junge fühlte und auch so wahrgenommen wurde, nicht zum Ausgangspunkt von anzüglichen Bemerkungen; es war keine Einladung, mich zu begrapschen. Ich konnte mich unbeschwerter bewegen als Mädchen im selben Alter, auch später, wenn ich eine Reise plante und der Gedanke »Ist es sicher, alleine als Mann zu reisen?« in meiner Gedankenwelt nicht vorkam.
Kategorien wie »weiß«, »männlich«, »bürgerlich« beschreiben eine gesellschaftliche Position, die unsichtbar bleibt, weil sie der Norm entspricht; der Norm in einer Gesellschaft, die nach bell hooks von drei ineinandergreifenden Herrschaftssystemen geprägt ist: Es ist eine Gesellschaft, die von weißer Dominanz geprägt ist, sie ist bürgerlich-kapitalistisch und patriarchal: »a white supremacist capitalist patriarchy« (durch weiße Vorherrschaft geprägtes, kapitalistisches Patriarchat), wie bell hooks schrieb. In einer solchen Gesellschaft habe ich auf struktureller Ebene den Hauptgewinn gezogen, wenn ich weiß, bürgerlich und männlich bin. Zu meinem »Normalsein« und zur Möglichkeit, mich frei zu bewegen, kommen der Zugang zu Ressourcen sowie Entwicklungschancen hinzu. Meine Welt ist voller Vorbilder und Aufforderungen, Raum einzunehmen, Grenzen zu überschreiten. Weiße, vorwiegend bürgerliche Männer haben die gesellschaftlich anerkannten »großen« Werke der Literatur und der klassischen Musik geschrieben. Sie waren die großen Erfinder zahlloser technischer und medizinischer Errungenschaften. Sie sind die Helden unserer »aufgeklärten«, westlichen Zivilisation. Ich bin als weißer Mann im Alltag immer am richtigen Platz, falle im Stadtbild nicht auf, und wenn ich mich schlecht benehme, dann höre ich keine Sätze wie »Ich habe ja nichts gegen weiße Männer, aber …!«. Wir haben das Privileg, Individuen sein zu können, die sich schlecht benehmen – anders als zum Beispiel Schwarze Männer, muslimische Männer, geflüchtete Männer, die medial permanent in Gruppenhaft genommen werden.

Die Erzählung von der »neuen« Krise
Die Erfahrung, »normal« zu sein, kann die Illusion erzeugen, dass diese Gesellschaft im Großen und Ganzen in Ordnung sei, denn für mich läuft vieles glatt. Ich lebe, wie es die Expertin für Rassismus und Aktivistin Tupoka Ogette in ihrem Buch »exit RACISM. Rassismuskritisch denken lernen« schreibt, in »Happy­land«. Selbstverständlich weiß ich von all dem Unrecht in der Welt, der Diskriminierung und der ökologischen Zerstörung, aber ich hatte bisher immer genügend Möglichkeiten, mich zu entziehen. Dieses Sich-entziehen-Können wird derzeit erschüttert, es wird schwerer bis unmöglich. Ich kann mich gut mit Analysen identifizieren, die von unserer Zeit als einer »extrem krisenhaften« sprechen, fühlte sich doch für mein Leben bisher nichts so bedrohlich an wie die voranschreitende Erdüberhitzung und die aktuelle »Corona-Krise«. Durch die Pandemie-Verordnungen wird plötzlich unmittelbar auch meine Reisefreiheit eingeschränkt, meine Möglichkeit, mich im öffentlichen Raum zu bewegen, reglementiert; auch meine Sicherheit ist durch die Klimaveränderungen massiv bedroht. Das sind neue Erfahrungen. Doch für wen? Aus welcher Perspektive erscheint etwas als »krisenhaft« oder »besonders krisenhaft«? Häufig zeigt sich in solchen Beschreibungen die Norm und Unsichtbarkeit eines Erfahrungs­hintergrunds, der bisher davon geprägt war, dass die großen Krisen am eigenen Leben weitgehend vorbeigingen. Für viele nicht-weiße Menschen, für Menschen im Globalen Süden, für arme Menschen, für Frauen und Personen, die sich nicht eindeutig einem Geschlecht zuordnen, ist die Krise schon lange offensichtlich – je nach Ort und Grad der Ausgrenzung in unterschiedlichem Maß, aber die Härte und Menschenverachtung der Megamaschine berühren das eigene Leben schon lange. Dieses durch weiße Vorherrschaft geprägte, kapitalistische Patriarchat, das bell hooks beschrieb, ist eine Jahrhunderte währende Dauer­krise. Was sich jetzt ändert, ist, dass mittlerweile auch mein Leben und das Leben all der Menschen, die von diesem System lange am meisten »profitiert« haben, zumindest aber das Leben von unseren Kindern, Nichten, Neffen und Enkelkindern, real bedroht ist. In dem Moment, in dem wie bei Fridays for Future auch weiße Kinder mit einem bürgerlichen Hintergrund auf die Straße gehen, werden wir wach.
 

Abschied vom Zentrum
Seit ich vor über zehn Jahren das Buch »Farbe bekennen« gelesen und mich zum ersten Mal mit den Lebensberichten Schwarzer Frauen im Westdeutschland der 1960er Jahre auseinandergesetzt habe, führte mich ein langer Weg dahin, Rassismus als gesellschaftliche Herrschaftsstruktur zu verstehen und selbst rassismuskritische Workshops für weiße Menschen anzubieten. Dabei hat mir ein Modell sehr geholfen, das Tupoka Ogette in »exit ­RACISM« beschreibt: Wenn weiße Menschen sich erstmals damit konfrontiert sehen, dass Rassismus nicht die Ausnahme, sondern die Normalität einer Gesellschaft ist, die ihr kolonial-rassistisches Erbe bisher kaum aufgearbeitet hat, begleiten häufig fünf ­Phasen diese Konfrontation: Happyland, Abwehr, Schuld, Scham und schließlich Anerkennung.
In Happyland ist Rassismus das böse Verhalten einzelner Individuen, keine Struktur, mit der auch ich zu tun habe. Dass ich in der Schule nie wirklich gelernt hatte, was Rassismus ist, wurde mir unter anderem klar, als ich über die Literatur Schwarzer Autorinnen zum ersten Mal erfuhr, dass die europäische Aufklärung auch die Zeit war, in der gepriesene Aufklärungsphilosophen wie Immanuel Kant systematisch Rassentheorien entwickelt hatten. In diesen Theorien bildete eine konstruierte »weiße Rasse« stets die Spitze einer Hierarchie der »Rassen«, entworfen ausgehend vom willkürlich gewählten Merkmal »Hautfarbe«. Das ist auch der Grund, warum die Adjektive »schwarz« und »weiß« hier nicht wie gewöhnlich geschrieben werden, denn sie sollen den Hautfarben-Rassismus der Aufklärung nicht weiterführen. »Schwarz« und »weiß« verweisen nach Ogette in dieser Schreibweise nicht auf »Hautfarben« – niemand ist im eigentlichen Sinn schwarz oder weiß – sondern auf geteilte »Erfahrungen«, zu denen es kam, weil Menschen entlang von »Hautfarben« kategorisiert wurden. Ich kann mich erinnern, dass ich mich zu Beginn meiner Ausein­andersetzung mit Rassismus unwohl fühlte, als weiß bezeichnet zu werden, und vielleicht haben Sie als weiße Person dieses Unwohlsein beim Lesen dieses Textes auch schon gespürt. Warum soll das wichtig sein, sind wir nicht alle Menschen? Sollten wir diese ganzen Kategorien nicht endlich hinter uns lassen? Ist das nicht umgedrehter Rassismus? Die Kategorie weiß als Bezeichnung eines durch das Herrschaftssystem Rassismus geschaffenen Erfahrungsraums zu verstehen, der reale Auswirkungen auf meinen Alltag hat, hat mir geholfen, mich für diese Auseinandersetzung zu öffnen.
Abwehr hat jedoch nicht nur mit fehlendem Verständnis von Rassismus als Herrschaftsstruktur zu tun. In Trainings zu »kritischem Weißsein« habe ich häufiger die Erfahrung gemacht, dass die Auseinandersetzung mit Rassismus vermieden wird, um nicht mit unangenehmen Gefühlen konfrontiert zu werden: Scham, Schuld, tiefe Trauer sowie die Angst, dass einen diese Gefühle überwältigen oder einen lange vor sich und anderen verborgenen Schmerz zum Vorschein bringen könnten. Wie können wir Wege finden, mit dem Schmerz umzugehen, der in jenem Moment auftritt, in dem wir uns für das viele Leid öffnen, das im Namen des Ideals weißer, bürgerlicher Männlichkeit geschehen ist und noch geschieht? Wie können wir die Kraft finden, der Tatsache ins Auge zu blicken, dass es unsere weißen, insbesondere männlichen Vorfahren waren, die Land genommen, Lebensraum zerstört, Menschen versklavt, gefoltert und getötet haben – wie können wir diese Gewalterfahrungen unserer Ahnenlinie anerkennen und in uns transformieren? Ich wünsche mir, dass wir uns in dieser emotionalen Arbeit als weiße Männer unterstützen und Brücken bauen zu anderen weißen Männern. Wir haben zu wenig gemeinsam geweint. Ich spüre das noch deutlicher, seitdem ich dieses Jahr zusammen mit anderen eine kritische Männergruppe gegründet habe und merke, wie viel Unausgesprochenes, nicht Gefühltes im Raum ist, das darauf wartet, geteilt zu werden.
Anerkennung
Etwas anzuerkennen, ist eine aktive Handlung. Wie Verstehen und emotionale Arbeit durch Handeln ergänzt werden können, das habe ich etwa von Joanna Macy (siehe Seite 30) gelernt. Es stimmt, dass wir als privilegierte Menschen, die die Welt verändern wollen, häufig zu schnell handeln, Selbstreflexion und emotionale Arbeit geringschätzen und dadurch die alten Dominanzmuster des Zentrums wiederholen. Gleichzeitig halte ich es für einen weiteren Fehler, zu denken, ich sollte zuerst mich selbst heilen und dann in die Welt gehen. Die Reflexion, die emotionale Arbeit und das Handeln sind Teile eines gemeinsamen Prozesses, denn »das Ich« und »die Welt« sind nicht getrennt. Zu den für mich heilsamsten Erfahrungen gehören all die Momente, in denen ich ins Handeln gekommen bin: Demonstrationen gegen Rassismus und gegen die Ausbeutung der Planetin ebenso wie Phasen, in denen ich nah dran war, mich genauso für das Putzen und Kochen zuständig zu fühlen wie meine Partnerin.
Was heißt Anerkennung noch? In Workshops zu kritischem Weißsein treffe ich häufig auf das Missverständnis, die Privilegien, die mit meiner weißen, bürgerlichen, männlichen Sozialisation einhergehen, sollte ich so schnell wie möglich »loswerden«. Abgesehen davon, dass das nicht im Handumdrehen geht, bieten Privilegien auch Handlungsspielräume: Ich kann sie nutzen, um Ungleichheit abzubauen. Das beginnt mit der Anerkennung der Leistungen von Schwarzen Menschen und People of Color, von Frauen, Trans-Personen, Menschen mit Behinderung, armen Menschen: Werden ihre Stimmen, Erfahrungshintergründe und Perspektiven sichtbar, zum Beispiel in Magazinen, Filmen oder Literatur? Bin ich hier Teil der Lösung oder Teil des Problems? Wie kann ich mit meinen Möglichkeiten dazu beitragen, Institutionen und aktivistische Zusammenschlüsse vor allem auch in leitenden Positionen diverser zu gestalten? Kann ich Macht abgeben, wo dies auf dem Weg zu diesem Ziel nötig ist? Und schließlich: Wie bewusst spreche ich? Wie nehme ich mit meinem Körper in Gesprächen Raum ein? Wie höre ich Menschen zu, die nicht meinen Erfahrungshintergrund teilen?

Unsere Freiheiten sind miteinander verbunden
Ich gehe diesen Weg der Transformation nicht, weil ich diskriminierten Menschen »helfen« will. Das wäre eine weitere Form der Bevormundung, die leider ziemlich verbreitet ist. Ich gehe diesen Weg, weil ich mir meines Orts in der Gesellschaft und meiner dar­aus resultierenden Verantwortung immer wieder bewusst werde; weil ich mir selbst in einem tiefen und ehrlichen Sinn nicht egal bin, weil ich nicht abgetrennt sein will von meinem inneren Erleben, gefangen in endlosen Verdrängungsschleifen, um den Zustand der Welt und meinen Anteil daran nicht zu sehen; weil ich in einer liebevollen Verbindung mit mir selbst stehen will und aus dieser Verbindung heraus deutlich spüre, wie sehr auch mir unhinterfragte Dominanz- und Ausbeutungsverhältnisse schaden, meine Integrität korrumpieren und mir meine innere Freiheit nehmen. Ein Demonstrationsspruch der »Black Lives Matter«-Demonstrationen fasst das zusammen: »No one is free when some are oppressed!« – Meine Freiheit ist nur eine Scheinfreiheit, solange sie mit der Unfreiheit  ­anderer einhergeht! //


Das Denken dekolonisieren
bell hooks: Feminist Theory. From Margin to Centre, Boston 1984.
Tupoka Ogette: exit RACISM. Rassismuskritisch denken lernen,Münster 2017.
 May Opitz, Katharina Oguntoye, Dagmar Schultz (Hrsg.): Farbe bekennen. Afro-deutsche Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte, Berlin 1986.

 

André Vollrath (42) gibt körperorientierte Trainings zu Kritischem Weißsein und Resilienz in Veränderungsprozessen. Ihn interessieren die Verbindung zwischen strukturellem Privileg und kollektiver Verdrängung sowie die Frage nach kultureller Heilung.

weitere Artikel aus Ausgabe #60

Photo
von Kay Sara

Dieser Wahnsinn muss aufhören!

Diese Rede beginnt mit vielen Konjunktiven. Heute hätte ich auf der Bühne des Burgtheaters stehen und die Wiener Festwochen eröffnen sollen. Ich wäre die erste Indigene gewesen, die jemals eine Rede in diesem Theater gehalten hätte, dem größten und reichsten

Photo
von Luisa Kleine

Erschöpfung in Schöpfung wandeln

Als ich vor vier Jahren eine Gemeinschaft in Spanien besuchte, hing dort im Raum, in dem alle jeden Tag gemeinsam aßen, der Spruch »Die Gemeinschaft ist unser größtes Problem und unsere größte Meisterin«. Daran muss ich immer wieder denken, besonders, wenn

Photo
von André Vollrath

Abschied vom Zentrum

Ich stehe an einem warmen Lagerfeuer in unserer Gemeinschaft im östlichen Brandenburg. Über uns breitet sich ein wunderschöner Sternenhimmel aus. Plötzlich sehe ich dort oben einen sich bewegenden Punkt, dem ein weiterer Punkt in derselben Geschwindigkeit folgt. Ich bemerke

Ausgabe #60
In freiem Fall

Cover OYA-Ausgabe 60
Neuigkeiten aus der Redaktion