Statt Flugzeugen starten seit einem Jahrzehnt Initiativen für Nachhaltigkeit, Klimagerechtigkeit und Teilhabe auf dem Tempelhofer Feld. Unsere neue Gruppe »Transformation Haus und Feld« fordert vom Land Berlin nun die Einrichtung eines Bildungszentrums für die ökosoziale Transformation.
Stell dir vor, du könntest am Tempelhofer Flughafengelände (THF) kostenlos Ökolandbau lernen und würdest anschließend dabei gefördert, dein Wissen in einer solidarischen Landwirtschaft im Umland in die Praxis umzusetzen. Stell dir vor, das Jobcenter würde dir einen Solarenergie-Installationskurs am THF finanzieren, so dass du dein Viertel zum solidarischen Stromselbstversorgerkiez machen kannst.
Das ist Teil der Vision unserer Initiative »Transformation Haus & Feld« (TH&F), die sich seit knapp einem Jahr dafür einsetzt, dass in den ehemaligen Flughafengebäuden ein Ort geschaffen wird, an dem ein ökologisch und sozial gerechtes Leben erprobt, weiterentwickelt und vermittelt werden kann. Das Flughafengebäude gehört bereits der Stadtgesellschaft, doch mangelt es bislang noch an einem umfänglichen Nutzungskonzept – eine gute Ausgangslage für die Einrichtung eines gemeinwohloriertierten (Aus-)Bildungszentrums. Unsere Initiative fordert, Teile des THF vollumfänglich der sozial-ökologischen Transformation zu widmen.
Drei Jahre nach einem gescheiterten Partizipationsprozess zur Entwicklung des Gebäudes und zwei Jahre nach der Ausrufung der Klimanotlage durch den Berliner Senat könnte nun der richtige Zeitpunkt gekommen sein, um mit einem ambitionierten zivilgesellschaftlichen Nutzungskonzept einen Schritt in Richtung einer sozial-ökologischen Zukunft zu wagen: Entstehen soll ein öffentlich gefördertes Lern- und Austauschzentrum, wo viele Lösungsvorschläge für die anstehende Transformation ein Zuhause haben, kombiniert und weiterentwickelt sowie großen Teilen der Gesellschaft zugänglich gemacht -werden. Mitmach- und Reparaturwerkstätten ebenso wie Permakultur-Schulgärten und Gemeinschaftsküchen könnten bald schon ermöglichen, dass Menschen sich untereinander und mit ihrer Umgebung in Beziehung setzen. In kulturellen Angeboten und künstlerischen Formaten sollen demokratische Teilhabe und Klimagerechtigkeit greifbar werden.
Im Herbst 2021 wird ein erster Konzeptentwurf veröffentlicht, um zu illustrieren, wie das Zentrum konkret aussehen und sich entwickeln könnte. Gleichzeitig birgt die anstehende Neuwahl des Berliner Senats die Chance, Unterstützende in der Stadtpolitik zu finden. Weitere Mitwirkende sind herzlich willkommen!