Titelthema

Der Tanz des Tausendfüsslers

Über den schöpferischen Prozess als Lebenskunst.von Dieter Halbach, erschienen in Ausgabe #9/2011
Photo

Auf einem großen glatten Stein tanzte jeden Tag, wenn die Sonne schien, zu einer bestimmten Stunde ein Tausendfüßler. Die anderen Tiere kamen von weit her, um ihm zuzusehen, wie er auf unnachahmlich anmutige Art seine Schleifen und Spiralen beschrieb, wobei sein Körper im Licht funkelte und glänzte, als wäre er aus Edelsteinen zusammengesetzt. Es war eine Lust, ihm zuzusehen, und alle Tiere lobten seine Kunst und Grazie. Doch der Tausendfüßler tanzte nicht um des Ruhmes und der Bewunderung der anderen willen. Er merkte kaum etwas von seinen Zuschauern, so versunken war er in seinen Tanz.
Nun lebte ganz in der Nähe eine große, dicke Kröte unter einer Baumwurzel, die ärgerte sich über das, was der Tausendfüßler tat. Sei es, dass sie neidisch auf seine Anmut und seine Grazie war, sei es, dass sie überhaupt etwas gegen solche zwecklosen Tätigkeiten wie Tanzen hatte, jedenfalls hatte sie beschlossen, dem Tausendfüßler sein Spiel zu verderben. Das war nun freilich nicht ganz einfach, denn sie wollte sich dabei nicht dem Tadel und den Vorwürfen der anderen Tiere aussetzen. Sie dachte sehr lange nach, und eines Tages hatte sie eine glänzende Idee. Sie schrieb dem Tausendfüßler einen Brief etwa des folgenden Inhalts: O du Bewundernswerter, du Meister des anmutigen Tanzes und der komplizierten Schleifen und Spiralen! Ich bin nur ein Armes, Nasses, Schlüpfriges, und habe nur vier plumpe und ungeschickte Beine. Darum bewundere ich dich über alle Maßen, der du es fertigbringst, deine tausend Füße so in wunderbarer Ordnung zu bewegen. Ich möchte so gerne nur ein ganz klein wenig von dir lernen. Darum sage mir doch, du Bewundernswerter, wenn du deinen Tanz beginnst, bewegst du dann zuerst den ersten linken Fuß und dann den neunhundertneunundneunzigsten rechten? Oder beginnst du mit dem tausendsten linken und nimmst dann den fünfhundertdreiundzwanzigsten rechten, worauf du als nächsten den siebenunddreißigsten linken bewegst, und danach den siebenhundert­zwölften rechten? Oder machst du es umgekehrt? Erkläre doch bitte mir Armem, Nassem, Schlüpfrigem, das nur vier Beine hat, wie du es anstellst, auf dass auch ich unwürdiges Krabbeltier ein wenig Anmut erlerne.
 Diesen Brief legte die Kröte auf den Stein, und als der Tausendfüßler das nächste Mal kam, um zu tanzen, fand er ihn und las ihn. Er begann nachzudenken, wie er es anstellte. Er bewegte dieses Bein und dann jenes Bein und versuchte sich zu erinnern, wie er es bisher gemacht hatte. Und er musste feststellen, dass er es nicht wusste. Er konnte sich überhaupt nicht mehr von der Stelle bewegen. Er lag da und dachte nach und bewegte hin und wieder zaghaft irgendeines seiner tausend Beine, aber tanzen konnte er nicht mehr. Ja, mit seinem Tanz war es ein für allemal vorbei!


Ich las diese Geschichte erstmals in Michael Endes »Rede über das Ewig-Kindliche«, in der er eine Fabel von Gustav Meyrink frei nacherzählt. Doch immer, wenn ich sie selbst nacherzählt habe, kam es unter meinen Zuhörerinnen und Zuhörern zu Wehklagen und Protesten: Nein, es kann nicht sein, dass der Tausendfüßler nie wieder tanzen wird! So begann meine Suche nach einem anderen Ende. Dies war mein erster Versuch:

Als der Tausendfüßler ermüdet vom vielen Nachdenken einschlief, träumte er, wie er in endlosen Versuchen sich in seinen vielen Beinen verfing. Im Traum fing er an, über sich selbst zu lachen. Wie hatte er sich nur so täuschen lassen können von dieser dicken Kröte? Das neunhundertneunundneunzigste Bein! Er lachte und lachte … Und dann wachte er auf und tanzte den schönsten, freiesten und wildesten Tanz seines Lebens.

Diese Fassung nenne ich die »Alexis-Zorbas-Variante«. Durch eine extreme Krise, eine Erschütterung unseres zivilisatorischen Panzers, werden wir auf unsere eigentliche Natur zurückgeworfen. Aber gibt es dieses »zurück zur Natur« überhaupt? Auch das einzige mir bekannte andere Ende der Tausendfüßler-Geschichte aus der Literatur beschwört diese unschuldige Natur. Es stammt von Osho, dem indischen Guru, der mit hellen wie dunklen Seiten der Alternativbewegung in den 70er und 80er Jahren eine schillernde Facette hinzufügte. Auf jeden Fall war er ein guter Geschichten­erzähler und weiß über den Tausenfüßler zu berichten:

Der Tausendfüßler wurde sehr ärgerlich und sagte zur Kröte: »Stelle nie wieder jemandem solche Fragen, behalte deine Philosophie für dich! Du Idiot. Ich bewegte mich mein ganzes Leben ohne Probleme fort, nicht nur ich, Millionen von Tausendfüßlern tun das in perfekter Weise, keiner von ihnen ist je so hingefallen wie ich. Nun bin ich verängstigt, du hast diese Frage in mir aufgebracht. Wenn ich diese Frage nicht mehr los bekomme, werde ich möglicherweise nie mehr tanzen können! Sage mir, wie ich diese Frage wieder los werde.« Die Kröte sagte: »Ich weiß es nicht. Du hast so viele Beine. Ich bin doch nur eine Kröte.«

Das ist ein Ende nach seiner Lehre vom Sündenfall des Denkens. Oshos Kommentar: »Ich kann mir vorstellen, dass das ganze Leben des Tausendfüßlers ein einziges Durcheinander wurde. Wieder und wieder stieg in ihm die Frage hoch: ›Hunderte Beine! Setze ich wirklich das richtige Bein an den richtigen Platz‹«? Osho löst das Dilemma mit seinem Motto: »Erlaube dem Leben, frei zu sein, und lasse dich nicht von festen Vorstellungen leiten!«
Es stimmt, unser westlich geschulter, linearer Verstand steht uns oft im Weg. In diesem Sinn werden Osho und andere spirituelle Lehrer in der Regel interpretiert. Jedoch: Den Verstand einfach loslassen? Das wäre erstens ein Verlust und zweitens eine trickreiche Manipulation, denn es bleibt ein kopfgesteuerter Appell. Viele angestrengt loslassende Erleuchtungssuchende kennen diese Falle. »Den Verstand einfach loslassen« klingt für mich eher nach einer Bedienungsanleitung für die Wiedergeburt als Regenwurm (oder als kopfloser Untertan) denn als selbstbewusster Mensch. Der Rückgriff auf ein naturbelassenes Wesen kann schnell zur Mogelpackung werden, in der die jeweilige ideologische Variante des einzig »wahren Menschen« versteckt wird. Doch der Mensch ist nicht Wesen, sondern Werden. Wie kann also menschliche Kreativität, einschließlich unseres Verstands dieses Werden auf unser noch ungeschaffenes Wesen hin gestalten? Einer dieser Wege kann die Kunst sein. Der Künstler predigt nicht, er probiert. Es ist ein sinnlicher Weg zu einem unbekannten Ziel. Insbesondere ist es die Kunst des Scheiterns, die uns erst zu werdenden Menschen macht.
Die revolutionäre Choreografin und Tänzerin Pina Bausch – ihr Film wirbt mit der wunderbaren Aufforderung »Tanzt, tanzt, sonst sind wir verloren« – machte das offene Arbeiten mit Fragen zu ihrer Ausgangsbasis: »Ich habe in der Arbeit immer nach etwas gesucht, das ich noch nicht kenne. Das ist eine dauernde, auch eine ganz peinvolle Suche, ein Ringen. Beim Suchen kann man sich auf nichts berufen: auf keine Tradition und auf keine Routine. Es gibt nichts, woran man sich festhalten könnte. Es geht darum, etwas zu finden, was keiner Frage bedarf. Das tut jeder Künstler in jeder Zeit immer wieder neu. Durch die Fragen entsteht zunächst einmal eine Materialsammlung. Man macht einfach ganz viele Sachen und ganz furchtbar viel Unsinn. Man lacht eine Menge […] Aber dahinter steht doch immer der Ernst: Was möchte ich eigentlich? Was möchte ich eigentlich wirklich sagen? Jetzt, in dieser Zeit, in der wir leben.«

Die Dinge tanzen, so wie sie wirklich sind
In einer gelungenen künstlerischen Interaktion zeigen wir uns als Werdende, selbst wenn die Kröte überall lauert, in jedem Gespräch, in jeder menschlichen Schwäche. Auch wir selbst sind nicht nur der unschuldige Tausendfüßler, sondern auch die gemeine Kröte. Unser eigener Kritiker und der Kritiker der anderen. Wir werden die Unsicherheit und die Fragen wohl nie ganz los. Aber können wir lernen, die Fragen zu tanzen, die Fehler zu lieben?

War es nun ein für allemal vorbei mit dem Tanz des Tausendfüßlers? Oder fing es jetzt erst richtig an? Jeden Morgen kam der Tausendfüßler an seinen Stein und versuchte, seinen ursprünglichen Tanz zu rekonstruieren. Bisweilen machte er bei diesen Versuchen durchaus eine merkwürdige, ja jämmerliche Figur. Doch er gab nie auf. Er übte jeden Morgen, und aus seinen Verrenkungen und Missgeschicken entstanden die ungewöhnlichsten neuen Tanzschritte und Kombinationen. Er packte seine ganze Wut und seine Würde, seine Hingabe und seine Verzweiflung in diese Tanzversuche. Und so entstanden mit der Zeit Tänze, die die Welt noch nie gesehen hatte.

Wie dem Tausendfüßler ergeht es doch uns allen, als Tanzenden, Schreibenden, Liebenden, als Lebenskünstlern, als Unternehmerinnen, als Menschen, die die Welt gestalten.
Eine weitere Pionierin des zeitgenössischen Tanzes, Anna Halprin, deren Lebenswerk der eindrucksvolle Film »Breath Made Visible« würdigt, entwickelte ihre Tanzkunst zu einer Heilkunst. Schon in den 50er Jahren waren es provokante politische Themen, wie Rassismus, Sexualität und Gewalt, die sie auf die Bühne brachte. Sie erntete eine Welle von Hass und Kritik. Doch sie entschied sich für einen konstruktiven Weg. Sie erzählt, wie sie sich eines Tages einem Vertreter des »Establishments« gegenüber sah und sich in ihrer Wut die Kleider vom Leib riss. Doch dann besann sie sich und begann, das Thema Sexualität in Würde und als Verehrung des Körpers darzustellen. Sie wurde eine radikale Tänzerin für das Leben. Diesen Weg ging sie konsequent weiter, auch ausgelöst durch ein schweres Krebsleiden: »Ich hatte vor dem Krebs nur für den Tanz gelebt. Nun wollte ich tanzen, um zu leben.« Mit 50 Jahren tanzte sie buchstäblich um ihr Leben, horchte in ihren Körper hinein, in ihre Angst, in ihre Verletzungen, aber auch in ihren Stolz und ihre Freude. Diesen Tanz mit Licht und Schatten brachte sie auch auf die Bühne und wurde geheilt. Seitdem besteht ihre Arbeit hauptsächlich darin, andere Menschen – ob jung oder alt, ob künstlerisch ambitioniert oder nicht – durch Tanz zu heilen. Ihre »Bühne« ist jetzt vor allem eine Tanzplattform, die auf ihrem Grundstück um einen Baum herum gebaut wurde. Mit diesem Baum, dem Himmel und ihrem Atem verbindet sich heute ihr Tanz. Die Grenze von Kunst, Magie, Ritual, Heilung und Leben sind darin aufgelöst. Auch ihr eigenes Sterben hat sie, als mittlerweile 90-jährige Frau, getanzt. In einer Tanzperformance über ihren Lebensweg sagt sie am Ende: »Mit 100 Jahren werde ich die Essenz der Dinge tanzen. Mit 110 tanze ich die Dinge so, wie sie wirklich sind!«
Der berühmte Tänzer Vaslav Nijinski wurde einmal vor einem Auftritt gefragt: »Sie tanzen vor so vielen Leuten – sind Sie nicht nervös?« Er sagte: »Was meine Person betrifft, so bin ich nervös, aber nur bis zu dem Augenblick, in dem der Tanz anfängt. Sobald mein Tanz beginnt, bin ich absolut allein. Dann ist niemand anderer mehr da. Aber nicht nur die anderen verschwinden, manchmal passiert es sogar – und das sind die größten Augenblicke –, dass auch ich selbst nicht mehr da bin und nur noch der Tanz da ist.«

Der Tausendfüßler stand auf seinem Stein, und während seine hintersten Beine dort fest verankert wie ein Baum standen, schienen seine 998 anderen Beine den Wald, den Wind und den Himmel zu berühren. Die Tiere kriegten den Mund vor lauter Staunen nicht mehr zu. Was hier geschah, hatten sie in ihrem alten Wald noch nicht gesehen. Der Tausendfüßler tanzte nicht nur, nein, seine Tänze waren das Leben selbst. Sie spiegelten nicht nur die Wege des Tausendfüßlers, sondern die Wege aller lebendigen Wesen wieder. Sie berührten die Zuschauer an Stellen in ihrer Seele, die sie zuvor noch nicht einmal gekannt hatten.

Für das Leben eine Sprache finden
Von der Natur ist das alles nicht vorgesehen. Der Schaffensprozess ist ein schizophrener Vorgang zwischen Natur und Kultur, kindlicher Unschuld und dem Ringen um gereiften Ausdruck. Die Dichterin Hilde Domin erlebt es so: »Der Schreibende spaltet sich in eine Art Anlieferer und in eine Kontrollinstanz, in ›einen Heißen und in einen Kalten‹. Der Kalte wacht über das Handwerkliche, also über das ›Machen‹. Beide sind nötig, Kunst mobilisiert den ganzen Menschen, Emotion und Ratio: beim Autor wie beim Leser.«
Das Innen wird Außen und umgekehrt. Individuelles Ich und Biografie kreuzen sich mit einer Ahnung der kommenden Gestalt. In diesem Anfängergeist muss der Tausendfüßler nicht immer denselben Tanz tanzen. Der Fehler ist der Beginn seiner Freiheit. Was seinen Tanz hervorbringt, ist nicht der Instinkt, sondern die Intui­tion. Hierbei arbeiten komplexe neuronale Netze daran, aus Autobahnen und eingefahrenen Sackgassen neue Pfade zu entwickeln. Vorhandene Anlagen, erarbeitete Fähigkeiten, kulturelle Ideen, eigene Erfahrungen und evolutionäre Möglichkeiten werden unter Schweiß und Tränen magisch miteinander verknüpft. Und das alles nur, damit es sich am Ende leicht anfühlt. »Viele geben auf. Leider.«, meint Pina Bausch über diese Arbeit: »Man hat das Gefühl, man kann nie mehr tanzen, eine schwere Schule – aber!« Aber dann entsteht aus tausend geübten Varianten plötzlich die tausendunderste perfekte Improvisation. Leben wir nicht für diese Momente?

Manchmal begann der Tausendfüßler seinen Tanz mit wilden Zuckungen, groovigem Jazz und akrobatischen Hip-Hop-Einlagen. Danach trippelte er divenhaft auf seinen Zehenspitzen, um anschließend seinen Höhepunkt in einem dramatischen Ausdruckstanz mit anschließendem Schwanenseefinale zu finden. Doch was er auch probierte, immer erzählte sein Tanz von seiner Suche nach sich selbst. Doch diese Suche führte ihn weit in unbekannte Welten. War er dort noch ein Tausendfüßler? Oder war er der Baum, der Wind, die Sterne? Manchmal wurde er im Tanz ganz still, um dann wieder außer sich zu sein. Doch mit der Zeit entstand sein eigener Tanz, in dem er sich ganz zu Hause, wenn auch manchmal ziemlich verrückt vorkam.«

Ganz ich selbst und dennoch vollkommen losgelöst sein. – Wie von weiter Ferne kommt dann etwas auf uns zu, das sich vollkommen alt und neu zugleich anfühlt. Egal, was wir dann tun, es stimmt. »Es ist ein ganz präzises Wissen, das wir alle haben, und der Tanz, die Musik usw. sind eine genaue Sprache, mit der man dieses Wissen ahnbar machen kann. Es geht nicht um Kunst, auch nicht um bloßes Können. Es geht um das Leben und darum, für das Leben eine Sprache zu finden.« So benennt Pina Bausch ihre Vision und betont, dass wir zuvor diesen Weg durch uns hindurch gehen müssen. »Dazu braucht es ein großes gegenseitiges Vertrauen. Denn es sind ja immer Hemmschwellen zu überwinden. Deshalb arbeite ich gern mit Tänzern, die eine gewisse Scheu, eine gewisse Scham haben, die sich nicht leicht preisgeben. Es ist ungeheuer wichtig, dass es diese Scham, dieses Zögern gibt, wenn man in der Arbeit an eine bestimmte Grenze kommt. Jemand, der sich einfach produziert, ist fehl am Platz.«
Was uns an dieser Grenze retten kann, ist auch Humor. Humor ist den Tieren fremd. Sie kennen diese evolutionäre Spannung nicht, dieses »Neben-der-Spur-Sein«, sie sind immer »ganz sie selbst«. Humor, schreibt Michael Ende, »ist jene Bewusstseinshaltung, die es uns ermöglicht, die eigene Unzulänglichkeit ohne Bitterkeit einzugestehen und uns leicht zu machen […] dass man Fehler haben und machen darf, ja, dass wir geliebt sind, gerade wegen unserer Fehler. Und damit führt uns der Bogen ganz unmerklich und von selbst zu unserem Ausgangspunkt zurück, dem freien, absichtslosen Spiel. Der Tausendfüßler kann wieder tanzen.«
Damit sollten wir jetzt alle Zutaten beisammen haben. Hier also das vorläufige Ende der Geschichte:

Wenn er jetzt tanzte, tanzte der Tausendfüßler auch für die dicke Kröte und alle anderen Tiere im Wald. Er war sich ihrer Anwesenheit vollkommen bewusst, aber sie störte ihn nicht. Doch eines Tages passierte es – er fiel! Er verhedderte sich mit seinen tausend Beinen, fiel auf den Rücken und zappelte hilflos in der Luft. Ein entsetztes Raunen ging durch den Wald, für einen Moment schien die Zeit stillzustehen. Dann – wie aus dem Nichts – wirbelte der Tausendfüßler zurück auf seine Füße, machte eine große Verbeugung und grinste in die Runde. Befreites Gelächter, tosender Applaus, großes Finale! Und kein Ende in Sicht … //



Tausendfüßler-Assoziationen
Michael Ende: Zettelkasten. Skizzen & Notizen. Piper Taschenbuch, 2011
Hilde Domin: Gesammelte autobiografische Schriften. Fischer Verlag, 1993
Dokumentarfilme über Anna Halprin: 
www.breathmadevisible.com und über Pina Bausch: www.pina-film.de

weitere Artikel aus Ausgabe #9

Photo
von Frank Martens

Praxisbuch Salutogenese (Buchbesprechung)

Das mit Smileys dekorierte Cover erscheint platt, der Titel »Praxisbuch Salutogenese« sperrig. Aber: Dieses Buch löst das Versprechen ein, welches im Titel gegeben wird! Es ist ein praktisches Buch, das zum Handeln anleitet und -stiftet, und gleichsam darauf drängt, dorthin zu

Permakulturvon Ulrike Meißner

(K)Eine Insel auf der Insel

Permakultur sieht an jedem Ort anders aus, da sie den lokalen Besonderheiten entspricht. Beim Gestalten und Tun lässt sich viel von den Menschen vor Ort lernen, das gilt im gemäßigten Mitteleuropa genauso wie in den Tropen. Hier ein Beispiel von der Insel Bali.

Bildungvon Hildegard Kurt

Soziale Plastik heute

Hildegard Kurt Zum 90. Geburtstag und 25. Todestag von Joseph Beuys gab und gibt es derzeit eine Reihe von Ausstellungen. Beuys selbst sah seinen wichtigsten Beitrag zur Kunst im Erweiterten Kunstbegriff, wofür er die Formel »jeder Mensch ein Künstler« prägte. Ab den

Ausgabe #9
Über-Lebens-Kunst

Cover OYA-Ausgabe 9Neuigkeiten aus der Redaktion