Federn, Bilder, Bäume
Früher arbeitete Christine Fischer als Juristin und Mediatorin am Schreibtisch mit Computer und Gesetzbuch: Vertragsrecht. Heute hängt sie Fotografien und Texte an Bäumen auf.
Träumen Tiere? Haben sie ein Gefühl für Zeit? Können sie glücklich sein? In »Die Gefühle der Tiere« lädt der Förster und Naturschützer Peter Wohlleben dazu ein, die Tierwelt achtsam zu betrachten. Das Buch verzichtet auf Fußnoten und komplizierte Fachwörter und befindet sich damit in einer sehr leserlichen und zugleich glaubwürdigen Nische zwischen Wissenschaft und persönlichen Naturerfahrungen.
Der 160 Seiten umfassende Text wird aufgelockert durch Illustrationen und Einschübe, die mit Tierklischees wie der »diebischen Elster« aufräumen. In der ersten Hälfte des Buchs gelingt es dem Autor, zu zeigen, dass Tiere durchaus über Gefühle und Fähigkeiten wie Trauer, Glück, Selbstbewusstsein oder Zeitgefühl verfügen – Eigenschaften, die dem allgemeinen Verständnis nach der Menschheit vorbehalten sind. Die Kapitel sind reich an verständlich aufbereiteten Forschungsergebnissen; sie bringen den Lesern nicht nur Affen und Delphine näher, sondern auch Fliegen, Zecken und Fadenwürmer. Trotz vieler Ausflüge in Details verliert Wohlleben nie seine von umfassendem Verständnis zeugende Gesamtsicht auf die Dinge. Den Respekt für Tiere setzt er mit einem nachhaltigen Lebensstil und einer ökologischen Landwirtschaft in Verbindung.
Im zweiten Teil wagt der Autor sich an ethisch und biologisch hochkomplexe Fragen wie: Warum lassen wir Mastschweine in ihrem eigenen Kot stehen, während wir Haustiere striegeln und baden? Hier wird sehr deutlich, dass es eine Widersprüchlichkeit gibt zwischen dem, was wir über Tiere wissen, und der Weise, wie wir mit manchen Arten umgehen. Auf diese Diskrepanz hält Wohlleben seinen Finger, ohne sie jedoch freilich pauschal auflösen zu können. Zwar findet man tiefgreifende Argumente gegen Massentierhaltung und Jagd, die sicherlich frischen Wind in Diskussionen am Essenstisch bringen können. Auch plädiert Wohlleben dafür, dass wir Tiere nicht nach menschlichen Maßstäben messen sollten. Statt sie wie Kinder zu behandeln, sollten wir in ihnen die erwachsenen und bestens an ihre Umgebung angepassten Individuen sehen, die sie sind. Allerdings bietet das Buch weder eine genaue Anleitung für einen achtsameren Umgang mit der Tierwelt, noch formuliert es die radikalen politischen Forderungen, die sich eigentlich aufdrängen, wenn man Tieren Gefühle zuspricht.
Am Ende, nachdem auch den Pflanzen eine aufschlussreiche Passage gewidmet ist, gibt Peter Wohlleben ein klares Statement ab: Der Mensch kann noch so intelligent sein und noch so weit in den Weltraum fliegen – solange er nicht von seinem arroganten Treppchen herabsteigt und seinen Mitwesen mehr Respekt zollt, steht ihm noch ein entscheidender evolutiver Schritt bevor!
Die Gefühle der Tiere
Von glücklichen Hühnern, liebenden Ziegen und träumenden Hunden. Ein Plädoyer für Respekt und Achtsamkeit.
Peter Wohlleben
pala Verlag, 2014, 160 Seiten
ISBN 978-3895663376
14,00 Euro
Früher arbeitete Christine Fischer als Juristin und Mediatorin am Schreibtisch mit Computer und Gesetzbuch: Vertragsrecht. Heute hängt sie Fotografien und Texte an Bäumen auf.
Wie ließe sich das Leben der Obdachlosen in Wien erleichtern? Zu dieser Frage hatte der Kulturwissenschaftler Wolfgang Zinggl im Jahr 1993 sieben Künstlerinnen und Künstler in das ehrwürdige Ausstellungsgebäude der »Wiener Secession« eingeladen. Der Platz
Johannes Heimrath Habt Dank für das herzliche Willkommen hier in der Gemeinschaft »ZEGG«. Kaum zu glauben, aber ich bin tatsächlich zum ersten Mal körperlich hier – nach den vielen Jahren gedanklichen Austauschs! Sowohl hier wie auch bei uns in Klein Jasedow