Über das Glück, …
Wie geht eine Gemeinschaft mit ihren »Diensthabenden« um? Susanne Becker war im Ökodorf Sieben Linden für den wechselnden Putzdienst verantwortlich und berichtet aus ihren Erfahrungen.
Was sind Ihre intensivsten Kindheitserinnerungen? Wer sieht sich nicht hoch auf einem Baum ins Land schauen, im tiefen Wald Unterstände und Baumhäuser bauen oder einfach barfuß über die Wiesen rennen?
Kinder brauchen Natur wie Wasser zum Leben. Naturerlebnisse gehören zu den wichtigsten Ressour- cen, um im Leben glücklich sein und so essenzielle Potenziale wie Kreativität und die Fähigkeit zur Empa- thie entfalten zu können. Die Welt ist schön, reich und wunderbar, wild, gefährlich und heimelig zugleich. Das erleben Kinder in der Natur, und das stärkt ihr Ja zum Leben, ihr Urvertrauen.
Den meisten kulturkreativen Eltern ist das wohl bewusst. Trotzdem kriegen sie ihre Kinder oft nicht von der Playstation weg. Aber nach der Lektüre von Fiona Danks’ und Jo Schofields neuem Buch »Spielplatz Natur« aus dem AT-Verlag sollte das kein Problem mehr sein. Für alle Jahreszeiten sind hier inspirierende, meist ganz einfache Spiele beschrieben: Pfeil und Bogen aus Naturmaterialien bauen, im Matsch Figuren malen und durch Pfützen toben, sich mit Blättern und Zweigen verkleiden, im hohen Gras »schlafender Löwe« spielen, einen Traumfänger basteln, aus Holunderbeeren Mal- farbe herstellen, auf fliegenden Teppichen aus buntem Herbstlaub zu Abenteuern aufbrechen, Elfenhäuser, Skulpturen aus Schnee oder Mobiles aus Eis bauen.
Die Autorin Fiona Danks erzählt Geschichten von ihren eigenen Kindern und deren Freunden und aus ihrer langjährigen Erfahrung in der Umwelterziehung, so dass man schon beim Lesen kleine Abenteuer miterleben kann. Der Fotoraf Jo Schofield hat Bilder beigesteuert, die Lust machen, sofort in Wald und Feld aufzubrechen und mit Kindern Abenteuer zu unternehmen. So ist das Buch genau das Richtige, um gestressten Eltern einen kleinen Stoß zu geben, der manchmal nötig ist, um festes Schuhwerk anzuziehen, vor die Tür zu gehen und seinen Kindern zu sagen: »Komm, wir machen eine Rad- tour und gehen in den Wald.« Eigentlich kommen dann die Spiele wie von selbst. Das weiß Fiona Danks, deshalb lädt sie immer wieder ein zum Lauschen, Fühlen, Rie- chen, Schmecken und Experimentieren. Auch um die ganz praktischen Fragen bemüht sich die Autorin. Zu jedem Kapitel gibt es einfache Checklisten nach dem Muster: »Das brauchen Sie: einen alten Kissenbezug, Nadel und Faden, einen Drahtkleiderbügel.« Fertig ist ein Fangnetz für Heuschrecken und andere Wiesenbewoh- ner. Auch für größere Gruppen von Kindern finden sich viele Vorschläge: ein Spiel zum Spurenlesen, eine Anlei- tung für Freiluftpartys, Nachtspaziergänge oder weite Wanderungen. Wer noch mehr Anregungen in dieser Richtung sucht, kann sich gleich noch in dem weiteren
Buch »Wildnis erleben« von denselben Autoren vertiefen.
Spielplatz Natur
Fiona Danks und Jo Schofield
AT Verlag, 2009
192 Seiten
ISBN 978-3038003793
19,90 Euro
Wie geht eine Gemeinschaft mit ihren »Diensthabenden« um? Susanne Becker war im Ökodorf Sieben Linden für den wechselnden Putzdienst verantwortlich und berichtet aus ihren Erfahrungen.
Der gesellschaftliche und soziale Wert eines Menschen wird bei uns im Kapitalismus allein nach seiner Arbeitskraft bewertet.« So beginnt die Präambel der Sozialistischen Selbsthilfe Mülheim (SSM). Sie begründet eine solidarische Praxis, die Menschen, die auf dem Arbeitsmarkt keine Chance haben, ein Zuhause und selbstbestimmte Arbeit bietet. Am 3. November 2009 wurde die SSM 30 Jahre alt. Selbst der Kölner Oberbürgermeister Jürgen Roters lobte die Vorschläge der SSM zur Stadtentwicklung und zur Schaffung von Arbeitsplätzen. Seine Grußbotschaft endete mit einer symbolischen Umarmung: »In dreißig Jahren ist die Mülheimer Selbsthilfe ein Stück Köln geworden und hat das soziale Bild der Stadt mitgeprägt.« Anlass genug, Mitbegründer Rainer Kippe um einen Beitrag darüber zu bitten, wie die SSM bis hierher gekommen ist.
»Der erste Augenblick des Lebens« – wenn ich mich an die Geburt meiner beiden Töchter erinnere: ein heiliger Moment! Hier beginnt Willi Maurer in seiner Betrachtung. Was geschieht in diesem ersten Augenblick?Die Geburt offenbart das Wunder des Lebens, sie ist der intimste