enkeltauglich leben
Buchtipps

Die Wunderwelt der Pollen (Buchbesprechung)

von Lara Mallien, erschienen in Ausgabe #35/2015
Photo

Wer noch mehr bezaubernde Fotos wie auf der Doppelseite in der Heftmitte bestaunen möchte, findet sie in »Die Wunderwelt der Pollen«. Die Autorin Anna Maria Pabst, bis 2010 Professorin für Zellbiologie, Histologie und Embryologie an der Universität Graz, führt zunächst fundiert und erzählerisch zugleich in die Zusammenhänge von Chloroplasten, Staub- und Fruchtblättern ein und erklärt das intime Liebesspiel zwischen Blüten und Insekten. Darauf folgen Pflanzenporträts: kolorierte Aufnahmen elektronenmikroskopisch vergrößerter Pollen, botanische Informationen und Einladungen zu Naturmeditationen. Zum Wiesenbärenklau schlägt Pabst vor: »Beobachten Sie einmal die unterschied­lichen Blütenbesucher, die hier auftauchen. Versetzen Sie sich in eine Biene, eine Fliege, einen Käfer, einen Schmetterling, und erfahren Sie, wie es ist, sich gemeinsam von einem gedeckten Tisch zu ernähren.« Etwas durch die Beobachtung von Vielfalt und Schönheit zu begreifen – diese Art Lernen kommt in der heutigen Welt viel zu kurz. So ist die »Wunderwelt der Pollen« ein Ausnahmebuch. Es schließt mit einem kulturgeschichtlichen Essay des Ethnobotanikers Wolf-Dieter Storl über den Blütenstaub.

Die Wunderwelt der Pollen
Maria Anna Pabst
Mit einem Beitrag von Wolf-Dieter Storl
AT Verlag, 2013 256 ­Seiten
ISBN 978-3038007005
39,90 Euro

weitere Artikel aus Ausgabe #35

Photo
von Andreas Weber

Die eingehegte Welt ist eine Zombie-Welt

Andreas, das Phänomen Lebendigkeit spielt in deiner Arbeit eine zentrale Rolle. Wie verstehst du dich selbst als lebendiges Wesen?Als eine Ganzheit – nicht als »Geist«. Ich kann meinen Körper nicht zur Gänze verstehen, ich kann dieser nur »sein«. Das

Photo
von Claus Biegert

Die Intelligenz der Pflanzen (Buchbesprechung)

Vorweg: Nach der Lektüre dieses kleinen Bands wird man große Veränderungen in der eigenen Haltung gegenüber all den grünen Wesen um uns herum wahr- nehmen. Wenn ich jetzt aus dem Haus trete, grüße ich sie, die zuverlässig immer am selben Platz verweilen und

Photo
Literaturvon Wendell Berry

Klarstellungen

Lass mich ehrlich zu dir sein, lieber Leser.Ich bin ein altmodischer Mensch. Ich magdie Welt der Natur, trotz ihrer tödlichenGefahren. Ich mag die häusliche Weltder Menschen, solange sie ihre Schuldenbei der natürlichen Welt bezahlt und sich in Grenzen hält.Ich mag das

Ausgabe #35
Vom Wert des Lebendigen

Cover OYA-Ausgabe 35
ProbeheftNeuigkeiten aus der Redaktion