Wir bauen unser Wohnen!
Das eigene Haus selbst gestalten, es auf Räder setzen und dann eine Gemeinschaft suchen – das ist für viele junge Leute ein Traum. Manchmal wird er Wirklichkeit.
Der schreibende Förster Peter Wohlleben steht derzeit mit »Das geheime Leben der Bäume« in den Bestsellerlisten. Hier soll es allerdings um sein im sympathischen pala-Verlag erschienenes Buch »Menschenspuren im Wald« gehen, das sich im Untertitel als ein »Waldführer der besonderen Art« gibt. Zwar handelt es sich bei dem 150-Seiten-Hardcover-Band nicht um eines jener Plastikschutz-bewehrten Bestimmungsbücher für die Hosentasche; doch auch die aufgedruckten Schlagworte »erkennen – verstehen – einmischen« sowie die Covergestaltung lassen zunächst an ein Nachschlagewerk denken.
Wohllebens Ansatz ist jedoch ein anderer; er geht didaktischer vor, indem er anhand der jedem Waldspaziergänger bekannten Bilder die Gepflogenheiten des Forstwesens erklärt. Ich werde sein (Lese-)Buch nicht in den Wanderrucksack stecken, weil ich es bereits zu Hause in einem Rutsch genossen habe.
Nach der Lektüre weiß ich fortan, an welchen Anzeichen – Maschinenspuren; Zeigerpflanzen und -tiere; Gesundheit, Arten- und Altersvielfalt der Bäume, Totholz-Vorkommen etc. – zu erkennen ist, ob ein Wald bloß in Hinblick auf schnelle Profite oder aber naturnah bewirtschaftet wird. Peter Wohlleben ist ein konsequenter Fürsprecher der ökologischen Forstpraxis – und er erklärt auch eindringlich, wie und weshalb die gegenwärtig in Deutschland übliche Jagd den naturnahen Umbau der Wälder erschwert bzw. sogar verunmöglicht.
Obwohl dem Leser bei all dem noch die letzte Illusion abhandenkommt, dass es sich bei unseren Wäldern um echte Natur handle, schafft der Autor eines doch: Nach der Lektüre des letzten Kapitels ist man hochmotiviert, die vorgestellten Möglichkeiten auszuschöpfen, sich bei Politik und Forstverwaltung für eine enkeltaugliche Bewirtschaftung des Walds einzusetzen.
Wir haben in den letzten Jahren gelernt, den biologischen Landbau wertzuschätzen und sogar in städtischen Gemeinschaftsgärten eigene kleine Praxisversuche mit Landwirtschaft durchzuführen. Mit Peter Wohllebens Büchern, so scheint mir, beginnt der ökologisch sensibilisierte Teil der Bevölkerung nun, sich intensiv dem Wald zuzuwenden. Das dürfte mittel- bis langfristig Folgen in der Kulturlandschaft zeigen. Zunächst aber freue ich mich auf die winterliche Lektüre von »Das geheime Leben der Bäume«!
Menschenspuren im Wald
Ein Waldführer der besonderen Art.
Peter Wohlleben
pala, 2015, 160 Seiten mit zahlreichen Abbildungen
ISBN 978-3895663529
18,00 Euro
Das eigene Haus selbst gestalten, es auf Räder setzen und dann eine Gemeinschaft suchen – das ist für viele junge Leute ein Traum. Manchmal wird er Wirklichkeit.
Wer als Individuum nicht alle Schuld und Verantwortung für schädliche Auswirkungen des Systems bei sich suchen und auch einmal unüblichere Sichtweisen in Betracht ziehen will, findet in »Scham – Die politische Kraft eines unterschätzten Gefühls« von
Ein steiler Osthang in über 1000 Metern Höhe – die Ausgangsbedingungen auf Margit und Sepp Brunners Bergbauernhof sind nicht die besten. Doch haben sie dank intensiver Planung ein beispielhaftes Permakultursystem geschaffen, das ihrer Familie ein gutes, einfaches Leben ermöglicht.