Titelthema

Burg Klempenow – kultureller Leuchtturm

Aus dem »Mosaik des guten Lebens«.
Photo
© COMMONS.WIKIMEDIA.ORG

Wir, der Kultur-Transit-96 e. V., betreiben als gemeinnütziger Verein einen Ort für Kunst, Kultur und Denkmalpflege: Burg Klempenow. Die älteste Niederungsburg Norddeutschlands steht als kultureller Leuchtturm auf einer Schwemmsandinsel und wird seit 28 Jahren mit viel Liebe und gemeinsamen Kräften vor dem Verfall gerettet und erhalten. Die Burg, direkt am Fluss Tollense gelegen, ist Heimat dreier Kunsthandwerkermärkte, zu denen Menschen aus allen umliegenden Orten anreisen. Für viele sind diese Märkte Höhepunkte im Jahr. Auch das seit vielen Jahren existierende Filmfest »der NEUE HEIMAT film« zieht viele Menschen an; hier werden Beiträge gezeigt, die sich um die Verbundenheit mit Orten ebenso wie um Weltoffenheit drehen.
Das jährliche »Transit-Festival« mit Musik aus aller Welt steht mit seinem Motto »Transit für Alle« für Durchlässigkei und Austausch. Der Boden und seine Nahrung sind für alle da, wir brauchen Übergänge jenseits von Nationen.
Das ganze Jahr über lockt die Burg mit einem Café sowie einer Galerie für zeitgenössische Kunst und bietet Raum für Ausstellungen, Lesungen, Konzerte und Gespräche. Im Burggarten können Kinder in Weidenbauten spielen, und wer gerne paddelt, kann von der Kanustation aus die Tollense befahren.
Das Potenzial unserer ländlichen Region spiegelt sich in der kulturellen Belebung der Burg Klempenow und unserer soziokulturellen Arbeit wider. Dafür ist ein reger Kulturaustausch zwischen Menschen, Generationen und Lebenswelten die Basis.
Die Entwicklung des Orts als interkulturelle Schnittstelle zwischen Stadt und Land liegt uns am Herzen. Als Vorreiter verstehen wir uns eher nicht, vielmehr als Baustein einer heterogenen Kulturlandschaft mit vielfältigen Wegen.
Es ist eine Herausforderung, eine Vision im Auge zu behalten, um ein integraler Bestandteil einer jetzigen und zukünftigen Regionalentwicklung zu sein – für das Ankommen und Hierbleiben.
Auch im vorpommerschen Wind ist tägliche Hingabe nötig, damit Humanismus, Ökologie und Demokratie im Feld zwischen simplen Wahrheiten und Rationalisierungen wachsen können. Das ist nicht einfach. Im gemeinschaftlichen Lernprozess können wir dieses Spannungsfeld immer wieder ausloten.
Undine Spillner

www.burg-klempenow.de
www.derneueheimatfilm.de
www.transit-festival.de

weitere Artikel aus Ausgabe #59

von Annette Schlemm

Der grüne Planet (Buchbesprechung)

Ich weiß nicht mehr, wann ich sie nicht mehr ertragen konnte: Die Science-Fiction-Storys, bei denen über das in ihnen schon vergangene 21. Jahrhundert berichtet wurde, ohne dass die Folgen der steigenden Erdtemperatur erwähnt worden wären. Klar, es ist sowieso alles ausgedacht.

Photo

Der kurze Sommer der Anarchie

Die Platzbesetzung am 3. Mai 1980 auf der Bohrstelle 1004 des geplanten Atommülllagers im Wendland war mehr als nur eine Anti-Atom-Aktion. Es war das Aufleuchten einer Vision:33 Tage lang haben wir damals quasi in der Zukunft gewohnt.Fast 700 Menschen lebten ständig auf dem Platz, dazu

Photo
von Andrea Vetter

Zukunft wird von uns gemacht!

»Wir halten es für sinnvoll, nicht nur zu kritisieren, sondern sich das Gute vorzustellen. Das ist eine wichtige Ressource für jede Einzelne, um Sinn zu empfinden und zu wissen, warum einer sich für gesellschaftliche Veränderungen einsetzt«, ist Ronja Morgenthaler,

Ausgabe #59
Schöne neue Welt?

Cover OYA-Ausgabe 59
Neuigkeiten aus der Redaktion