Almanach

Schöner Scheitern in einer Welt, die zerfällt

Wie lässt sich realistisch vom Klimakollaps sprechen? Ein Forschungsprojekt hat analysiert, warum im öffentlichen Diskurs der Ernst der Lage nicht deutlich kommuniziert wird – und Stimmen versammelt, die eine neue Art der Klimakommunikation jenseits von 1,5 Grad fordern: Eine, die uns emotional mitnimmt und motiviert, uns für die beste aller möglichen Zukünfte einzusetzen.von Theresa Leisgang, Gerriet Schwen, erschienen in Ausgabe #80/2025
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Es ist kurz vor Mitternacht, als wir die letzten Boote falten. Auf ein weißes Blatt Papier haben wir am Silvesterabend in der Gemeinschaftsküche unsere Wünsche fürs neue Jahr geschrieben und im Kerzenschein zu Dutzenden kleinen Schi!chen gefaltet. Der Lebensund Projektort GutAlaune liegt bei Halle. Es sind nur wenige Minuten Spaziergang vom Gemeinschaftshaus auf dem Hügel hinunter zur Saale, die unsere Wünsche aufnehmen und ins Jahr 2024 tragen wird.

[…]

Für das Jahr 2024 hatten wir uns also vorgenommen, mit einer neuen, realistischen Brille auf die Welt zu gucken. Als Teil eines kleinen Teams, angedockt an die Leibniz Universität und die Hochschule Hannover, hatten wir Zeit, die Potentiale unbeschönigter Klimakommunikation auszuloten. Also: Kann Klimakommunikation auf eine Art irritieren, erschrecken, ja schockieren, die deutlich macht, was auf dem Spiel steht? Dabei ging es nicht um die Frage, ob es zum Kollaps kommt, wann und wie, sondern wie die Gefahr als solche tiefere Entschlossenheit wecken kann zu tun, was uns wirklich wichtig ist …

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