Im Oya-Almanach 2025 wenden wir uns dem allgegenwärtigen und doch vernachlässigten Thema »scheitern« zu.
Wir sind daran gescheitert, den Oya-Almanach 2025 rechtzeitig in den Druck zu geben, so dass er noch als Weihnachtsgabe in den Briefkästen hätte landen können. Nun ist er doch wieder ein Neujahrsgeschenk, das in der zweiten Januarhälfte 2025 erscheinen wird – wir hoffen, das Warten lohnt sich auch diesmal!
In den vergangenen Monaten war unser aufgrund freudiger Umstände sowie anders verlaufender Lebenswege derzeit verkleinerter, überwiegend ehrenamtlich tätiger Redaktionskreis immer wieder herausgefordert: Krankheit, anderweitige Verpflichtungen und lebenswichtige Subsistenz- und Sorgetätigkeiten ließen leider oft nur wenig Raum für viel Arbeit, die auf wenigen Schultern getragen wurde. Während dieser Almanach entstand, haben Redaktionsmitglieder Eltern und Angehörige gepflegt und in den Tod begleitet, sind selbst erkrankt und gesundet, haben sich um kranke und genesende Kinder gekümmert und – ein Kind geboren!
Hier sind wir wieder und freuen uns vor allem darüber, dass so viele von Ihnen und euch uns die Treue halten!
Vom Scheitern und vom Wesentlichen
Ein erschütterndes Wahlergebnis nach dem nächsten, gescheiterte Klimaziele, gescheiterte Koalitionen, scheiternde Jahreszeiten, scheiternde Artenvielfalt, scheiternde Zuversicht, scheiternde Menschlichkeit angesichts von Krieg, Vertreibung und einer immer weiteren Verschärfungen des Asylrechts – es liegt auf der Hand, dass das Thema des diesjährigen Almanachs »scheitern« ist. Das Scheitern ist die andere Seite des Hoffens, aber ohne das Vorauslieben bleibt das Hoffen unbegründet und hat dem allgegenwärtigen Scheitern nichts entgegenzusetzen.
Das Scheitern ist der thematische Fokus, die inhaltliche Klammer, dieses Almanachs. Sein Rückgrat setzt sich jedoch auch diesmal wieder aus dem eigentlich Wesentlichen zusammen: dem Jahreskreis in Wort und Bild. Dreizehn Jahreskreisgeschichten bilden einen roten Faden, der durch die kommenden Monde führt. Darin erzählen Menschen, wie sie bestimmte Momente im Jahreslauf ganz bewusst erlebt und gestaltet haben. Die Illustrationen zu diesen Geschichten – sowie an einigen weiteren Stellen in diesem Almanach, etwa der obige Rücktitel – collagierte diesmal Doreen Fenner-Kiepsel, mit der uns eine lange Freundschaft und Zusammenarbeit teilweise bis vor die Zeit der ersten Oya-Ausgabe verbindet.
Oya findet statt
Im vergangenen Jahr hat sich der neue Oya-Rhythmus für uns gut eingespielt: drei Commoniebriefe – je einer im März, Juni und September – und ein Almanach zum Jahresende. Dazwischen gab es auch immer wieder Gelegenheit für Begegnungen und Veranstaltungen an den Orten, an denen Oya entsteht: Im Sommer haben in Holzen (Ostheide) eine »Oya-Wirkwoche« und im Haus des Wandels (Ostbrandenburg) zwei »Transformative Wochen« stattgefunden. Im Klein Jasedower Klanghaus (Ostvorpommern) wurden von April bis Oktober an sechs Abenden »Impulse für gutes Leben«gesetzt: Im Rahmen von Vorträgen oder Denk- und Fragerunden mit viel Raum für Austausch haben Matthias Fersterer, Andrea Vetter, Veronika Bennholdt-Thomsen, Johann Steudle, Friederike Habermann und Johannes Heimrath Aspekte des guten Lebens im umfassenden Sinn rund um Commoning, Subsistenz, Tauschlogikfreiheit und gesellschaftliche Transformation erkundet. Diese Veranstaltungen sollen 2025 fortgesetzt werden.
Wir laden ein!
In diesem Sinn laden wir dazu ein, eine weitere Wegstrecke mit uns zurückzulegen. Wer uns unterwegs weitere Ermöglichungsbeiträge in Form von Geld zukommen lassen möchte, kann dies gern über die Spendenmöglichkeit auf unserer Startseite, durch eine Erhöhung des persönlichen Jahresbeitrags oder durch die Zeichnung eines Genossenschaftsanteils tun. Da die Oya Medien eG nun vorerst doch nicht gemeinnützig wird, können wir dafür leider keine Spendenbescheinigung ausstellen, garantieren jedoch, dass jeder Euro einem im umfassenden Sinn guten Zweck zugeführt wird.
Nach der Winterpause wollen wir im Januar gemeinsam mit allen Lesenden und Beitragenden, die das möglich machen können, im Januar in Berlin feiern, dass der Oya-Almanach 2025 erschienen ist. Dort soll es die Möglichkeit geben, drinnen wie draußen Beiträgen aus dem Almanach zu lauschen, sich am Feuer bei einem Teller Suppe aufzuwärmen, einander kennenzulernen und miteinander Gespräche zu führen. Dabei wollen wir die Qualität der Zeit und die Aufgabe, die Oya und uns allen darin zukommt, erspüren und Aspekte des Hoffens, des Scheiterns und des Vorausliebens erkunden. Zu den genauen Daten für Almanachfest, Wirkwochen, Transformative Wochen und Impulsen für gutes Leben informieren wir im nächsten Newsletter oder in den kommenden Commoniebriefen.
Wir wünschen viel Freude beim Lesen und ein möglichst gutes Jahr!
Der Redaktionskreis
Wer den Oya-Almanach 2025 zu Weihnachten verschenken möchte, kann ihn durch einen Klick auf das Almanach-Cover vorbestellen und bei der Adressangabe einfach eine von der Rechnungsanschrift abweisende Lieferanschrift eingeben. Wir senden den Almanach dann in der zweiten Januarhälfte direkt an die Beschenkten.