Wir in Erzhausen
Das Dorfleben zu bereichern, ist jederzeit möglich: Bei Unterstützung durch die Gemeinde kann ein kleines Team viel erreichen.
Der von Frank Adloff und Volker M. Heins herausgegebene Band »Konvivialismus – Eine Debatte« versammelt Beiträge unterschiedlichster Autorinnen und Autoren aus dem alternativen Spektrum, die in einzelnen, thematisch gegliederten Aufsätzen der Frage nachgehen, was ein menschenwürdiges, konviviales Leben auszeichnet. Sie setzen sich dabei allesamt mit dem 2014 auf Deutsch erschienenen »Konvivialistischen Manifest« auseinander. Die Gruppe »Les Convivialistes« (von lat. con-vivere: zusammenleben) hatte damit der globalen Debatte um die Frage, wie wir das Zusammenleben angesichts von Klimakatastrophe und Finanzkrisen gestalten wollen und müssen, neue Impulse gegeben. Die Beiträge des nun vorliegenden Buchs eröffnen die Diskussion um die Möglichkeiten und Grenzen des Manifests im deutschsprachigen Raum: Wo liegen seine Stärken, wo die Schwächen? Was hieße es, eine konviviale Gesellschaft anzustreben – in Politik, Kultur, Zivilgesellschaft und Wirtschaft?
»Das Ziel der Konvivialisten ist eine Gesellschaft, in der Individuen, Gruppen und Gemeinwesen auf neue Art und Weise miteinander verbunden sind, einander in ihrer Unterschiedlichkeit achten und dabei zum Wohle aller kooperieren«, schreiben Adloff und Heins in ihrer Einleitung.
Der »Debatte«-Band bildet eine Art kritisches Echo des Manifests, indem er durch die Themen Staat, Zivilgesellschaft, Ökonomie, Kultur, Soziales und internationale Aspekte rotiert. Besonders hervorzuheben ist hier der Beitrag von Andrea Vetter und Benjamin Best, die im ansonsten etwas zu kurz gekommenen Bezug auf Ivan Illich – einen der Gründerväter der konvivialistischen Idee – die Beziehungen zwischen konvivialem Leben und Technik aufzeigen. Sie machen klar, dass eine Entkoppelung des technikgestützten Wirtschaftswachstums von Ressourcen nicht realistisch ist. Im Gegensatz zu Illich verzichten sie, wie auch die anderen Autoren, dabei bewusst auf theoretische Werkzeuge. Warum? Wäre nicht gerade die Perspektive der Philosophie fruchtbringend bei dem Versuch, eine organische Einheit im Wirrwarr der verschiedenen Herangehensweisen herzustellen? So wirken die einzelnen Beiträge etwas nebeneinandergestellt. Hoffen wir, dass den konvivialen Ansätzen mehr als ein bloßes Nebeneinander beschieden sein wird. ◆
Konvivialismus.
Eine Debatte.
Frank Adloff, Volker M. Heins (Hrsg.)
transcript 2015
264 Seiten
19,99 Euro
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Die Argumentation im Artikel von Holger Baumann, wonach in hiesigen Breitengraden der Einsatz von Terra preta – »schwarzer Erde« – mit einem Anteil Holzkohlepulver bei der gärtnerischen Selbstversorgung unnötig sei, hat in einigen Punkten den Widerspruch des Terra-Preta-Praktikers und -Experten Rainer Sagawe hervorgerufen. Hier erklärt er, warum die Herstellung von Schwarzerde im Vergleich zu erfolgreicher Kompostarbeit durchaus lohnt.
Emanuel und Ursina Zwicky-Schmid setzen auf ihrem 40 Hektar großen Bio-Milchviehbetrieb für einen großen Teil der landwirtschaftlichen Arbeiten auf Pferdekraft. Sie nutzen ihre Rösser aber auch zum Fahren und Reiten in der Freizeit.