Die Zwölf Artikel von 1525 – im Dialog mit Mustern des Commoning
Frei, fair und zeitlos: Von Patina befreit, erzählen die Forderungen der Bauernschaft heute noch Wesentliches zu den Bedingungen des Gemeinschaffens.
Ihr bittet mich immer und immer, die Geschichte wieder zu erzählen. Also erzähle ich sie noch einmal, obwohl es eine äußerst merkwürdige Geschichte ist. Aber vielleicht wandert diese Geschichte ja einst bis an einen Ort, an dem sie verständlich wird. Ich glaube daran, dass jede Geschichte einen Ort in Raum und Zeit hat, wo sie ganz verstanden werden kann.
Es trug sich in dem Jahr zu, als wir eine andere Route als sonst nahmen. Das Tal, durch das wir üblicherweise zum großen Sommertreffen der Ziehenden Rehe wanderten, war im Jahr zuvor von einem Waldfeuer verwüstet worden. In langen Winterrunden hatten wir beschlossen, dieses Jahr weiter östlich zu ziehen und zu schauen, ob es dort einen anderen guten Weg zum Sommerlager geben würde. Der Tag, an dem wir auf das Merkwürdige trafen, war ein Tag, an dem die Pappelsamen flogen. Wisst ihr, einer jener Tage, an denen die Welt von Frühlingstaumel durchdrungen ist, von flaumigen, weißen Flocken, die umherschweben, sich verbinden, sinken, aufsteigen. Die Schwalben waren wiedergekehrt und flogen dann und wann, Jubelrufe aussendend, zwischen dem Flaum herum. Es war einer jener Tage, die ein wenig außerhalb der Zeit stehen …
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Frei, fair und zeitlos: Von Patina befreit, erzählen die Forderungen der Bauernschaft heute noch Wesentliches zu den Bedingungen des Gemeinschaffens.
Die Bauernrevolution von 1525 jährt sich gerade zum 500. Mal. Sie war der größte Aufstand gegen die Einhegung der Allmenden in der europäischen Geschichte – und wurde blutig niedergeschlagen. Was lässt sich heute aus dem Streben nach »freiheyt« und Gemeinheit, der Verbundenheit mit dem Land und dem Scheitern der Bauernschaft lernen?
Es ist kurz vor Mitternacht, als wir die letzten Boote falten. Auf ein weißes Blatt Papier haben wir am Silvesterabend in der Gemeinschaftsküche unsere Wünsche fürs neue Jahr geschrieben und im Kerzenschein zu Dutzenden kleinen Schi!chen gefaltet. Der Lebensund Projektort GutAlaune