Die Zwölf Artikel von 1525 – im Dialog mit Mustern des Commoning
Frei, fair und zeitlos: Von Patina befreit, erzählen die Forderungen der Bauernschaft heute noch Wesentliches zu den Bedingungen des Gemeinschaffens.

»Lasst uns lagern nach alter Väter Weise«, sagt Michael Succow, 83-jährig, und kniet sich auf der Kuppe des Hügels, den wir gerade hochgestiegen sind, nieder, um sich dann mit angewinkelten Beinen auf die von der Sommersonne erwärmte, mager bewachsene Erde zu setzen. Auf dieser Wiese ist er zu Hause. Meter für Meter beim Aufstieg und Minute für Minute unseres Gesprächs trifft er gute alte Bekannte: die Lerche, das Silbergras, den Ackerrittersporn, selbst die unscheinbare Wegwarte. Der Boden ist hier »mesotroph«, mit mittlerem Nährstoffgehalt, lernen wir von Michael: »Vielfalt durch Mangel«.
Anfang Juli 2024 verbrachten Oya-Redakteur Matthias Fersterer und ich einen Mittag mit Michael Succow in den Weiten des Odertalrands bei Altranft in der Nähe von Wriezen in Ostbrandenburg. Seit Jahren verbindet Michael und die Oya-Redaktion eine enge Freundschaft und Zusammenarbeit. Heute möchte uns der Moorkundler und Träger des Alternativen Nobelpreises von einem lange gehegten Traum erzählen: den Odertalrand zu einer Weidelandschaft werden zu lassen. Dieses Konzept ist wie gemacht für Brandenburg, wo der Klimawandel längst nicht mehr zu leugnen ist. …
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Frei, fair und zeitlos: Von Patina befreit, erzählen die Forderungen der Bauernschaft heute noch Wesentliches zu den Bedingungen des Gemeinschaffens.

Angesichts kollabierender Systeme reicht das Gemeinschaffen in kleinen Nischen nicht mehr aus, meint der italienische Commonsforscher Massimo De Angelis. Stattdessen sollten commonische Infrastrukturen, die quer zur kapitalistischen Verwertungslogik stehen, aufgebaut werden – nur wie?

Eine Lehrgeschichte der Cree erzählt vom Weg über die vier Berge des Lebens und verrät, warum die Lebensweisen in modernen Gesellschaften immerzu auf Krieg ausgerichtet sind. Ein Auszug aus dem Buch »Hospicing Modernity«.